Tag & Nacht

Nach den heftigen Bränden, die in Frankreich hektarweise Wald in Rauch aufgehen ließen, fragen sich viele Gemeinden, welche Präventionsmaßnahmen sie ergreifen können. Im Departement Aude werden nun Ziegen dafür eingesetzt, Gras und Brombeerranken zu fressen, damit sich ein potenzielles Feuer nicht ausbreiten kann.

Die Idee mag erstaunlich oder gar folkloristisch klingen, aber es handelt sich um eine althergebrachte Technik. Der Landwirt Jean Liandier und seine Ziegenherde bekämpfen auf ihre Weise potentielle Brände in Roquefort-des-Corbières (Aude), indem sie den Wald und die Garrigue „säubern“. „Ziegen fressen alles“, betont Jean Liandier, der stolz auf die Arbeit seiner Herde ist, auf dem Sender France 2. Man muss sagen, dass der Kontrast zwischen den Fotos vor und nach dem Durchgang der Wiederkäuer frappierend ist. „Wenn es ein Feuer gibt, kann es sich nicht über den Boden ausbreiten“, sagt der Züchter.

Zwischen Skepsis und Begeisterung
Im Dorf wird die Initiative von einigen Bewohnern begrüßt, von anderen als fast bedeutungslos eingestuft. „40 Ziegen werden nicht die ganze Garrigue von Gestrüpp befreien“, kommentiert ein Dorfbewohner die großflächige Wirkung dieser Methode ziemlich skeptisch. „Es ist eines der natürlichsten Präventionsmittel, die wir heute nutzen können“, freut sich seinerseits der Bürgermeister Luc Castan, der das Projekt initiiert hat.

Das Office National des Forêts, das zuvor skeptisch war, unterstützt heute die Initiative, auch wenn die Organisation nicht möchte, dass sich diese Methode überall durchsetzt, insbesondere weil die Ziegen die jungen Bäume beschädigen könnten, die im Zuge von Wiederaufforstungsprojekten gepflanzt wurden. Die Herde wird die Garrigue am 31. August wieder verlassen. Ende Oktober wird die Präfektur entscheiden, ob das Experiment später mit mehr Ziegen wiederholt werden soll.


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