Im Département Calvados hat die Präfektur die Bestattungsgesellschaft Le Tourneurs du Val aus Trouville-sur-Mer für drei Monate suspendiert. Der Grund für diese drastische Maßnahme: Die Firma organisierte eine Trauerfeier, bei der der Sarg leer war – der Leichnam der Verstorbenen war nicht ordnungsgemäß im Sarg untergebracht. Der Vorfall ereignete sich am Samstag, dem 14. September 2024, im Krematorium, während die Familie der Verstorbenen eine Einäscherungszeremonie abhielt.
Was genau passierte?
Laut dem Bericht von France Bleu Normandie nahm die Trauerfeier ihren geplanten Verlauf, während der Sarg geschlossen und mit einer Namensplakette versehen war. Allerdings erhielt das Krematorium während der Zeremonie einen Anruf von der Bestattungsgesellschaft, die mitteilte, dass sie es versäumt hatte, den Leichnam der Verstorbenen in den Sarg zu legen. Der Sarg war also leer.
Die Mitarbeiter des Krematoriums standen vor einem Dilemma. Sie entschieden sich, die Familie während der Zeremonie nicht zu informieren, um den Moment des Abschieds nicht zu stören. Erst zwei Tage später, am Montag, erfuhr die Familie von dem Vorfall. Der Leichnam konnte schließlich einen Tag nach der Zeremonie ordnungsgemäß eingeäschert werden.
Konsequenzen und Reaktionen
Die Präfektur von Calvados reagierte auf diesen schwerwiegenden Fehler, indem sie der Bestattungsgesellschaft Le Tourneurs du Val für drei Monate die Lizenz entzog. Die Firma hat daraufhin einen Einspruch beim Verwaltungsgericht eingelegt, um diese Entscheidung anzufechten. Die Familie der Verstorbenen legte trotz der Panne keine Klage ein.
Ein schwerer Verstoß gegen die Pflichten
Dieser Vorfall hat nicht nur bei der betroffenen Familie für Erschütterung gesorgt, sondern auch das Vertrauen in die Arbeit von Bestattungsunternehmen in Frage gestellt. Der Umgang mit dem Tod erfordert äußerste Sorgfalt und Respekt, und das Versäumnis, den Leichnam rechtzeitig in den Sarg zu überführen, stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen diese Pflichten dar.
Mit der Aussetzung der Betriebserlaubnis setzt die Präfektur ein klares Zeichen: Solche Fehler dürfen nicht geschehen, insbesondere nicht in einem so sensiblen Bereich wie der Bestattungsbranche.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!