Tag & Nacht

Nach einem völlig lahmgelegten Zugverkehr am Freitag rollt der Betrieb an der Pariser Gare du Nord am Samstagmorgen wieder normal. Eine unerwartete Entdeckung hatte am Vortag für massive Störungen gesorgt – eine 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten in Saint-Denis gefunden.

Nun atmen Reisende auf. TGV, TER und Eurostar verkehren wieder planmäßig, bestätigt ein SNCF-Sprecher. Doch die Nachwirkungen des Chaos-Tags sind noch spürbar.

„Immer noch motiviert“ – Reisende geben nicht auf

Vor den Schaltern von Eurostar und Thalys hat sich am Morgen eine kleine Warteschlange gebildet. „Wir warten schon seit 20 Minuten, aber wir bleiben motiviert!“, scherzt ein Passagier.

Tony und Virgile, die eigentlich am Freitag abreisen wollten, versuchen nun, doch noch eine Verbindung zu ergattern. „Unser Plan war: erster Zug um 7 Uhr – wenn wir zwei Stunden vorher da sind, haben wir vielleicht eine Chance, mit einer Sondergenehmigung oder einem Eurostar-Ticket noch reinzukommen“, erklärt Virgile. Ihr Einsatz hat sich gelohnt – sie stehen ganz vorne in der Schlange.

Eurostar setzt zusätzliche Züge ein

Um die gestrandeten Reisenden zu unterstützen, hat Eurostar zwei zusätzliche TGVs organisiert – einen von Paris, einen von London. Doch die Nachfrage bleibt riesig. Besonders auf dem Weg nach Amsterdam drängen sich die Menschen vor dem Bahnsteig.

Einige müssen sich auf eine unbequeme Fahrt einstellen: Hunderte Stehplätze wurden versprochen, was den Verkehr weiter verzögern könnte. Eine ideale Lösung sieht anders aus – aber besser als gar nicht zu fahren.

Bombenfund sorgt für Sicherheitsmaßnahmen

Die Sperrung der Gare du Nord am Freitag hatte gravierende Folgen. Züge standen still, Straßen wurden gesperrt, Hunderte Polizisten waren im Einsatz.

„Eine 500-Kilo-Bombe mit 200 Kilo Sprengstoff – das ist nicht gerade alltäglich“, kommentierte der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot. Der Fundort lag nur 2,5 Kilometer von der Gare du Nord entfernt, nahe dem Pariser Boulevard Périphérique.

Sicherheitskräfte evakuierten Anwohner und Schulen in der Umgebung. Auch eine Teilstrecke der Autobahn A1 wurde während der Entschärfung gesperrt. Erst am Abend konnte die Gefahr endgültig gebannt werden.

Zurück zur Normalität?

Trotz der Turbulenzen läuft der Verkehr wieder – wenn auch mit einigen Einschränkungen. Doch die Frage bleibt: Wird es allen Reisenden gelingen, ihr Wochenende noch zu retten?

Autor: C.H.

Neues E-Book bei Nachrichten.fr




Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!