Der französische Skipper Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) hat als Erster die Ziellinie der legendären Vendée Globe überquert. Dalin hat heute Morgen das Rennen im Atlantik beendet – ein historischer Moment für den 40-jährigen Segler und ein neuer Rekord in der Geschichte dieses einmaligen Wettbewerbs.
Die letzten Meilen: Ein Kampf gegen die Uhr
Man kann sich vorstellen, wie lang die letzten Meilen für Dalin erscheinen müssen. Mit einer Geschwindigkeit von weniger als 8 Knoten (etwa 15 km/h) näherte er sich dem Ziel. Um 6 Uhr morgens war er noch rund 16,5 Meilen (etwa 30 Kilometer) von der Ziellinie entfernt. Diese Linie, gezogen vor der Küste der Sables-d’Olonne, ist nicht nur der Schlusspunkt eines Rennens, sondern auch das Ende eines über zwei Monate währenden Abenteuers – 64 Tage allein auf hoher See, durch stürmische Winde, gefährliche Wellen und endlose Ozeanweiten.
Wie fühlt sich wohl ein Mensch, der kurz vor einem solchen Triumph steht? Der Moment ist zum Greifen nah, doch jedes nautische Detail zählt – das Wetter, die Strömung, das Boot selbst. Für Dalin wird diese letzte Etappe nicht nur ein physischer, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt sein.
Ein Triumph, der Geduld erfordert
Interessanterweise konnte Dalin nach dem Überqueren der Ziellinie nicht sofort seinen Ruhm genießen. Aufgrund der Gezeitenverhältnisse konnte er erst ab 14 Uhr den schmalen Kanal hinauffahren, der ihn zu den jubelnden Massen in den Sables-d’Olonne führte. Dort erwarteten ihn Hunderte von Fans, Unterstützern und vielleicht sogar ein paar Tränen der Erleichterung und des Stolzes – nicht nur bei ihm, sondern auch bei seinem Team.
Der Zweitplatzierte: Yoann Richomme in weiter Ferne
Während Charlie Dalin seinem Sieg entgegensegelt, befindet sich sein härtester Konkurrent, Yoann Richomme, noch 116 Meilen hinter ihm. Um 3 Uhr morgens war klar: Richomme wird den Tag damit verbringen, seinen Rückstand aufzuholen, doch die Krone des Vendée Globe wird ihm kaum mehr greifbar sein. Derzeit wird seine Ankunft erst für den späten Abend erwartet.
Es ist faszinierend, wie unterschiedlich die Erfahrungen der Teilnehmer in einem solchen Rennen sein können – der eine segelt seinem Triumph entgegen, der andere kämpft weiter um die besten Platzierungen. Aber eins ist sicher: Jeder, der dieses Rennen beendet, ist ein Sieger in den Augen der Segelwelt.
Ein Rennen, das Geschichte schreibt
Der Vendée Globe ist mehr als nur ein Wettbewerb – es ist eine epische Reise. Seit seiner Gründung hat dieses Rennen immer wieder Geschichten von Mut, Ausdauer und unerschütterlichem Willen hervorgebracht. Charlie Dalin wird sich heute Morgen in die Riege jener einreihen, die es geschafft haben, nicht nur gegen die Natur, sondern auch gegen sich selbst zu gewinnen.
Ist es nicht beeindruckend, wie ein Mensch allein gegen die unberechenbare Macht des Meeres bestehen kann? Dalin zeigt uns, dass der Glaube an die eigenen Fähigkeiten Berge – oder besser gesagt Wellen – versetzen kann.
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