Tag & Nacht

Die Franzosen „sind überhaupt nicht“ in Wahlkampfstimmung zu Beginn der Präsidentschaftskampagne, sagte der Staatschef am Dienstag bei einer Reise nach Vierzon (Cher).

Der erneute Ausbruch der Covid-19-Epidemie „schlägt auf die Moral“ der Franzosen, die „überhaupt nicht“ in Stimmung für die beginnende Präsidentschaftskampagne seien, meinte Emmanuel Macron am Dienstag, dem 7. Dezember, nachdem er sich mit Einwohnern der Stadt Vierzon (Cher) getroffen hatte. „Man spürt eine Müdigkeit, die Leute sind weniger positiv eingestellt als vor zwei Monaten. Man spürt, dass die neue Epidemiewelle der Moral einen Schlag versetzt“, kommentierte der Präsident gegenüber einigen Journalisten bei einem spontanen Mittagessen in einem Straßenrestaurant am Stadtrand von Bourges.

„Bis Ende des Sommers gaben wir geimpft was das Zeug hielt, die Leute sagten sich: ‚Wir werden es hinter uns bringen‘. Und jetzt hat es etwas von einem Tag ohne Ende. Die fünfte Welle…“ (Emmanuel Macron während einer Reise in das Departement Cher)

Im Vergleich zu früheren Wellen könne durch die Impfung heute jedoch verhindert werden, dass das Land wieder in einen Lockdown versetzt werde, argumentierte Emmanuel Macron. „Ich lege Wert darauf, dass wir unser Land nicht wieder herunter fahren. Jedes Mal wird es dank des Impfstoffs etwas besser: Im Oktober 2020 mussten wir in den Lockdown und hatten eine Ausgangssperre, dann konnten wir wieder öffnen und behielten nur die Ausgangssperre bei. Im Januar 2021 haben wir es geschafft, nicht wieder zu schließen, weil wir die Ausgangssperre hatten. Und jetzt ist es so weit, dass es keine Ausgangssperren mehr gibt und nur die Zusammenkünfte eingeschränkt werden“, erklärte der Präsident.

„Ein außergewöhnliches Phänomen“
Was den Wahlkampf betrifft, „sind die Leute überhaupt nicht fokussiert, sie sind mit den sanitären, mit den wirtschaftlichen Fragen beschäftigt, das fällt mir auf“, es sei im aufgefallen, dass er während seines Bads in der Menge kaum zu den in vier Monaten stattfindenden Präsidentschaftswahlen befragt wurde. „Die Leute steigen erst im Februar/März in den Wahlkampf ein“, stellte Macron fest und fügte hinzu, dass dieser Wahlkampf vor dem Hintergrund eines „außergewöhnlichen Phänomens“ stattfinde.

„Die öffentliche und bürgerliche Debatte wird gerade organisiert. Das ist eine gute Sache. Das demokratische Leben wird seinen Lauf nehmen. Aber es gibt auch die Dringlichkeiten des Alltags, die uns ihre Gesetze diktieren“, schlussfolgert Emmanuel Macron.

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