Tag & Nacht

Mehreren Medienberichten zufolge erwägt die Regierung, eine Änderung des bestehenden Hygieneprotokolls für die Grundschulen anzukündigen. Bei einem Fall von Covid-19 würde dann nicht mehr die gesamte Klasse für sieben Tage geschlossen, sondern die anderen Schüler könnten nach einem weiteren negativen Test sofort wieder den Unterricht besuchen.

Gesundheitsminister Olivier Véran wird am Donnerstagmittag, 25. November, eine Reihe von Maßnahmen zur Bewältigung der fünften Welle von Covid-19 vorstellen, die derzeit die Epidemiezahlen in Frankreich in die Höhe schnellen lässt. Neben den erwarteten Ankündigungen zur Impfung oder zum Tragen von Masken könnte auch die Schliessung von Kindergarten- und Grundschulklassen angesprochen werden. So berichten mehrere Medien, darunter BFMTV und Les Echos, dass die systematische Schließung einer Grundschulklasse, wenn ein Schüler positiv auf Covid-19 getestet wird, nicht mehr die Regel sein soll.

Wie das Bildungsministerium erklärte, sieht das derzeit in den Grundschulen geltende Gesundheitsprotokoll vor, dass alle Klassenkameraden sieben Tage lang nach Hause geschickt werden, wenn ein Schüler positiv getestet wird. Diese Regelung könnte laut BFMTV aufgegeben werden. Wenn also in einer Klasse ein Fall von Covid-19 gemeldet wird, würde jeder Schüler aufgefordert werden, sich einem Test zu unterziehen. Wenn dieser negativ ausfällt, könnte der getestete Schüler in die Klasse zurückkehren. Wenn der Test positiv ausfällt, müsste er sich isolieren. Diese Regel gilt bereits in den Sekundarschulen und Gymnasien.

Dieses neue Protokoll wurde Anfang Oktober in zehn Departements in Grundschulen getestet. Die Ergebnisse der versuche liegen allerdings noch nicht vollständig vor.

Eine solche Maßnahme würde aber in der Tat eine massive Schließung von Klassen im Zusammenhang mit der exponentiellen Zunahme der Ansteckungen, insbesondere bei Kindern, verhindern. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer musste bereits darauf hinweisen, dass derzeit 6.000 Klassen in Frankreich geschlossen sind, gegenüber etwas mehr als 4.000 am vergangenen Freitag. Die einzige Befürchtung des Ministeriums ist die Logistik. Die Labore könnten mit Testanfragen überhäuft werden, und ihre Fähigkeit, die erhöhte Nachfrage zu bedienen, wäre ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg dieser möglichen neuen Maßnahme.


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