Tag & Nacht

Die Exekutive, die immer wieder gezögert hat, diese extreme Maßnahme zu verhängen, erwägt nun doch, die Region Île-de-France in den Lockdown zu versetzen, und das vielleicht nicht nur an Wochenenden. Emmanuel Macron hat am Mittwoch, 17. März, einen Verteidigungsrat einberufen, um eine Entscheidung zu treffen.

Angesichts der Verschlimmerung der Covid-19-Epidemie stehen der Präsident der Republik und seine Regierung wieder mit dem Rücken zur Wand. Ist die politische Wette von Ende Januar, nicht erneut in den Lockdown zu gehen, noch gültig?

„Er hat seine Wette verloren“

Ein Abgeordneter von La République en marche schränkt ein: „Es wäre politisch sehr kostspielig. Die Leute würden es nicht verstehen, sie könnten durchdrehen.“ Bedeutet also der Lockdown in weiteren Regionen das Scheitern von Emmanuel Macrons Strategie? „Er hat seine Wette verloren“, versichert ein Regionalpräsident. Zu den Optionen, die derzeit auf dem Tisch liegen, gehört natürlich auch ein Lockdown in der Île-de-France und sogar in den Regionen PACA (Provence Alpes Cote d’Azur) und Hauts-de-France. Ein betroffener lokaler Mandatsträger reagiert: „Es läuft auf einen Shutdown für ein Drittel des Landes heraus. Symbolisch ist es so, als würde er Frankreich erneut in den Lockdown versetzen.“ Im Élysée wird diese Sichtweise natürlich nicht geteilt.

Vorläufig ist aber noch nichts entschieden. „Castex und Véran drängen auf Lockdown. Aber es ist der Präsident, der entscheiden wird“, sagt ein Minister gegenüber Franceinfo.


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