Tag & Nacht

Auf den Flughäfen herrscht ein großes Durcheinander! Alle Fluggesellschaften könnten von Streiks betroffen werden und in der Branche mangelt es an Personal. Die Situation ist umso angespannter, als in diesem Sommer wieder etwa 90% des Verkehrsaufkommens von 2019 oder sogar noch mehr erreicht werden soll. Und dann ist da noch Covid-19.

Bei Easyjet sind neun Streiktage vorgesehen, insbesondere an drei Wochenenden im Juli. Die Lufthansa kündigte die Streichung von mehr als 3.000 Flügen aufgrund von Personalmangel durch Covid-19-Ansteckungen an. Laut CNE, einer der größten belgischen Gewerkschaften, waren von den Streiks bei Ryanair in Belgien etwa 30.000 Reisende betroffen.

Am Samstag, dem 25. Juni, legte ein Streik, zu dem die Pilotengewerkschaft Alter aufgerufen hat, die Flughäfen Orly und Charles-de-Gaulle und auch Toulouse, Nizza und Marseille teilweise lahm. Bei Transavia soll in den nächsten Tagen eine Streikankündigung mit unbekanntem Datum eingereicht werden. Bei Ryanair rufen die Gewerkschaften der Flugbegleiter seit dem Wochenende des 25. und 26. Juni zum Streik auf.

Kurz gesagt: Die Streiks nehmen zu und könnten die Pläne der Reisenden in diesem Sommer empfindlich stören. Die Beschäftigten der Flughäfen und der Fluggesellschaften fordern eine Erhöhung ihrer Gehälter, aber auch massive Neueinstellungen. Auf den Flughäfen, an Bord und auf dem Vorfeld fehlt es empfindlich an Arbeitskräften.

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An den Pariser Flughäfen fehlen 4.000 Mitarbeiter.
Es wird geschätzt, dass allein in Roissy 3.000 und Orly 1.000 Mitarbeiter fehlen. Fabrice Michaud, Generalsekretär der Fédération nationale des transports CGT, sagt für diesen Sommer ein regelrechtes „Chaos“ voraus. „Uns werden Mitarbeiter bei der Flughafensicherheit fehlen, aber auch auf den Start- und Landebahnen, bei der Gepäckbeförderung, beim Empfang der Passagiere, in den Geschäften, in den Hotels …“.

Der Personalmangel erklärt sich durch die zahlreichen Kündigungen während der Pandemie, den Mangel an Bewerbern und die für Neueinstellungen erforderliche Ausbildungszeit. Diese Problematik wird nicht nur zu Flugstreichungen führen, sondern auch die Wartezeiten am Flughafen erhöhen. Wer in diesem Sommer einen Flug geplant hat, muss mehrere Stunden im Voraus eintreffen, um rechtzeitig die Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrolle zu durchlaufen.

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Eine Variable bleibt weitestgehend unbekannt: die Covid-Pandemie. Das Wiedererstarken der Epidemie wird in Frankreich immer deutlicher. Die siebte Welle ist da und ihr Höhepunkt wird derzeit für den Hochsommer erwartet. Die Gesundheitslage könnte auch immer mehr Beschäftigte von Flughäfen und Fluggesellschaften dazu zwingen, sich krankschreiben zu lassen. Allerdings ist es fraglich, ob sie angesichts der geringen Mitarbeiterzahl ersetzt werden können. Die Fluggesellschaften oder auch die Flughäfen haben dann möglicherweise keine andere Wahl, als Flüge zu streichen oder zu verschieben…


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