Tag & Nacht




Anfang 2023 wurden über zwei Tonnen Kokain an den Küsten der Normandie angespült. Dieses Phänomen ist das Resultat einer neuen Liefermethode, die von Drogenhändlern angewandt wird. In der Weite der Ozeane wähnen sich die Schmuggler unsichtbar. Doch manchmal entscheidet das Meer, ihre Geheimnisse preiszugeben, und so fanden sich Ballen von Kokain an den Stränden der Normandie wieder. Ermittler konnten die Spur dieser Drogenpakete zurückverfolgen. Sie stammten aus Südamerika und waren mit dem Frachtschiff Grande Amburgo, einem Schiff einer italienischen Reederei, das normalerweise Autos oder Waren transportiert, angekommen.

„Drop off“: Eine bei Drogenschmugglern beliebte Methode

Das Schiff legte am 25. Januar 2023 in Santos, Brasilien, ab und setzte Kurs auf Antwerpen, Belgien. Nachdem es am 17. Februar spät in der Nacht in den Ärmelkanal eingefahren war, warfen Kriminelle und ihre Komplizen 2,3 Tonnen Kokain über Bord. Die Pakete waren mit GPS-Chips versehen, doch aufgrund der starken Wellen konnte das für die Bergung vorgesehene Fischerboot nur einen Teil davon sichern. Die britische Polizei konnte letztlich das Boot samt einer Ladung von 350 Kilogramm Kokain abfangen. Der Rest der Drogenpakete wurde in den folgenden Tagen an die französischen Küsten gespült. Diese als „Drop off“ bekannte Technik wird von Drogenschmugglern zunehmend verwendet.

Das unerwartete Anschwemmen solcher Drogenmengen an öffentliche Strände wirft ein Schlaglicht auf die raffinierten und risikoreichen Methoden, die im internationalen Drogenschmuggel zum Einsatz kommen. Es zeigt auch, wie unvorhersehbar und unkontrollierbar die Elemente sein können, selbst für diejenigen, die glauben, sie könnten die Natur für ihre kriminellen Aktivitäten nutzen. Während die Behörden weiterhin wachsam bleiben, dient dieser Vorfall als eine ernüchternde Erinnerung an den andauernden Kampf gegen die internationale Drogenkriminalität und ihre ständig wechselnden Strategien.

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