Tag & Nacht

Laut Statistikinstitut Insee gab es in Frankreich 723.000 Geburten im Jahr 2022, 19.000 weniger als im Vorjahr. Das ist wahrscheinlich auf die schwierigere wirtschaftliche Lage der Franzosen zurückzuführen, aber nicht nur.

Baby Elven wurde vor einigen Tagen in einer Entbindungsstation im Département Val-d’Oise geboren. Für seine Eltern wird dieses Kind das erste und das letzte sein. „Es geht auch darum, Zeit für uns zu haben, für unsere Beschäftigungen, unsere Hobbys“, sagt Charline Houdin, Elvens Mutter, auf dem Sender France 3. Die Entscheidung, nur ein Kind, höchstens zwei, zu bekommen, wird laut Gynäkologen Dr. Zied Takali von französischen Paaren immer häufiger getroffen. „Die wirtschaftliche Konjunktur spielt eine sehr wichtige Rolle. Kinder zu haben ist gut. Sie gut zu erziehen und ihnen eine angemessene Zukunft zu sichern, ist aber viel wichtiger“, erklärt er.

19.000 weniger Geburten als 2019.
Die Franzosen bekommen aus beruflichen, finanziellen, umwelt- oder gesundheitsbedingten Gründen immer weniger Kinder. Es gab laut Insee im Jahr 2022 etwa 723.000 Geburten, das sind immerhin 19.000 weniger als im Jahr 2021. „Die Frauen bekommen ihre Kinder immer später. Der beobachtete Rückgang der Geburtenrate kann auch darauf zurückzuführen sein, dass sich das Alter, ab dem man Kinder bekommt, nach hinten verschiebt“, erklärt Sylvie Le Minez, Leiterin der Abteilung für demografische und soziale Studien beim Statistikinstitut Insee. Das Durchschnittsalter bei der ersten Mutterschaft steigt immer weiter an und liegt mittlerweile bei 31 Jahren.


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