Tag & Nacht

Zum vierten Mal seit Beginn des Jahres gehen viele Franzosen auf die Straße, um gegen die umstrittene Rentenreform zu demonstrieren. 

Proteste gegen die Rentenreform – zum ersten Mal an einem Samstag: Am 11. Februar haben die Gewerkschaften zum vierten Mal seit Jahresbeginn die Franzosen dazu aufgerufen, gegen den Gesetzesentwurf der Regierung Borne zur Reform des Rentensystems zu demonstrieren.

Am vorangegangenen Mobilisierungstag, dem 7. Februar, hatten nach Schätzungen des Innenministeriums rund 757.000 Franzosen an den landesweiten Demonstrationen teilgenommen. Die Gewerkschaft CGT hingegen behauptete, dass fast zwei Millionen Menschen auf die Straße gegangen seien. Am Samstag, dem 11. Februar, könnte es zu einer weiteren Zahlenschlacht kommen.

Im ganzen Land sind über 200 Kundgebungen geplant.
Im Zug- und Nahverkehr gab es diesmal keine Streikankündigungen, mit Störungen ist an diesem Samstag daher nicht zu rechnen.

Laut einer von französischen Medien zitierten Polizeiquelle wird mit einer Beteiligung zwischen 600.000 und 800.000 Demonstranten gerechnet, davon 90.000 bis 120.000 in Paris.

Am 7. Februar nahmen laut Innenministerium 757.000 Menschen an den Demonstrationszügen teil, laut CGT waren es „fast zwei Millionen“. Das ist weniger als am 31. Januar, als die Gewerkschaften mehr als 2,5 Millionen Teilnehmer, die CGT 2,8 und die Behörden 1,27 Millionen gemeldet hatten. Am 19. Januar hatte die CGT mehr als zwei Millionen Teilnehmer gemeldet, das Innenministerium etwa 1,12 Millionen.

An diesem Samstag weist vieles auf eine große Mobilisierung hin. Laut dem Soziologen François Amadieu könnte der 11. Februar die größte soziale Mobilisierung seit 1945 sehen. Der bisherige Rekord stammt vom 12. Oktober 2010: Damals, als die Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre kurz vor der Verabschiedung stand, gingen zwischen 3,5 Millionen (laut Gewerkschaften) und 1,23 Millionen (laut Polizei) Demonstranten auf die Straße, um gegen den Gesetzesentwurf zu protestieren.


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