Tag & Nacht

Die aus Lorient (Morbihan) stammende Frau hatte sich 2012 dem Islamischen Staat angeschlossen. Sie wurde von den Vereinten Nationen auf die schwarze Liste der gefährlichsten Kämpfer gesetzt.

Emilie König, eine der bekanntesten französischen Dschihadistinnen, ist eine von 16 Müttern, die mit ihren Kindern aus dschihadistischen Gefangenenlagern in Syrien nach Frankreich zurückgeführt wurden, wie Franceinfo am Dienstag, dem 5. Juli, berichtete. Die 37-jährige Frau aus Lorient (Morbihan) war 2012 nach Syrien gereist. Ihr wird vorgeworfen, für die Gruppe Islamischer Staat (IS) rekrutiert und zu Anschlägen im Westen aufgerufen zu haben. Emilie König hatte unter anderem mehrere Propagandavideos in sozialen Netzwerken veröffentlicht, in denen sie Schießübungen machte.

Gegen sie liegt ein Haftbefehl vor und sie wird voraussichtlich in Frankreich angeklagt und inhaftiert werden und nach ihrer Rückführung den Richtern vorgeführt werden. Sie war von den Vereinten Nationen auf die schwarze Liste der gefährlichsten Kämpfer gesetzt worden. Seit Oktober 2015 stand sie auf der schwarzen Liste der USA für internationale Terroristen.

Emilie König ist Mutter von fünf Kindern, von denen drei in Syrien geboren wurden und die bereits Anfang 2021 nach Frankreich zurückgeführt worden waren.

Eine massive Rückführung nach Frankreich
Die Rückführung am Dienstag betrifft insgesamt 35 Minderjährige und 16 Mütter, die sich in dschihadistischen Gefangenenlagern in Syrien aufgehalten haben. Es handelt sich um die erste derart massive Rückführung von Kindern und Müttern nach Frankreich seit dem Fall der Organisation Islamischer Staat (IS) im Jahr 2019. Damit wird einer wiederholten Forderung von NGOs und Familien der betroffenen Frauen entsprochen, die nach eigenen Angaben auf ein Ende der „unmenschlichen“ Politik der „Einzelfallprüfung“ hofften.

Acht Mütter wurden in Polizeigewahrsam genommen und „acht (weitere) sind Gegenstand eines Haftbefehls“, veröffentlichte die Nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft in einer Erklärung. Ein 17-jähriger Minderjähriger und sieben der acht Frauen wurden vom französischen Inlandsgeheimdienst DGSI in Polizeigewahrsam genommen, wie Franceinfo unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle meldet. Die achte Frau wurde von der Antiterrorismusabteilung (SAT) der Pariser Polizeipräfektur festgenommen.


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