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In der Skistation Valberg in den französischen Alpen gibt es einen Namen, der auf den Pisten allgegenwärtig ist: Nicoletta. 18 Mitglieder dieser Familie arbeiten hier als Skilehrer – das sind rund 20 % der gesamten Belegschaft der École du Ski Français (ESF). Drei Generationen sind auf den Pisten vereint, verbunden durch eine gemeinsame Leidenschaft: den Skisport und die Weitergabe ihres Wissens.

Eine Geschichte, die in den 60er Jahren beginnt

Der Ursprung dieser beeindruckenden Skilehrer-Dynastie liegt bei Alain Nicoletta, dem Ältesten der Familie. Ursprünglich aus der Region Grenoble stammend, zog er in den 1960er-Jahren mit seinen Eltern nach Valberg. Mit seinen sechs Geschwistern wuchs er mitten in den verschneiten Bergen auf – der perfekte Nährboden für eine lebenslange Liebe zum Wintersport.

Ein Mann namens Jean Pazzi, Skirennläufer und Olympiateilnehmer, erkannte das Talent der jungen Nicolettas und motivierte sie, Skilehrer zu werden. Gesagt, getan: Alain und seine Geschwister begannen früh mit der Ausbildung neuer Generationen. Heute sieht man ihre Kinder, Enkel und Neffen in den berühmten roten Jacken der ESF auf den Pisten – darunter Julien, Thomas, Camille, Carlotta und Romain.

Skifahren mit Familienregeln

Julien Nicoletta, heutiger Direktor der ESF Valberg und Sohn von Alain, stand mit nicht einmal drei Jahren auf Skiern. Doch ein Familienprinzip wird seit Jahrzehnten konsequent befolgt: Kein Kind wird von einem Elternteil unterrichtet.

„Mein Vater hat das so entschieden, um Streit und Launen auf der Piste zu vermeiden. Und es funktioniert – wir sehen uns jeden Tag, haben aber nie Stress miteinander“, erzählt Julien.

Die Familie wächst weiter: Weitere Verwandte stehen bereits in den Startlöchern, um in den kommenden Jahren als Skilehrer nachzuziehen. Eine Cousine hat es sogar in die Haute-Savoie verschlagen – natürlich als Skilehrerin.

Mehr als nur Skilehrer – ein Herzstück der Station

Die Nicolettas sind nicht nur auf den Pisten präsent. Viele von ihnen arbeiten in anderen Bereichen der Skistation. Sie betreiben Restaurants, sind als Handwerker tätig oder führen die örtliche Diskothek.

Doch ihr Engagement geht über das Berufliche hinaus. Alain und Julien haben aktiv dazu beigetragen, dass Valberg mit dem „Flocon Vert“ ausgezeichnet wurde – einem Label für nachhaltige Skistationen. Für die Familie ist das kein Marketing-Gag, sondern eine Herzensangelegenheit: Sie wollen die Natur bewahren, die ihnen so viel gegeben hat.

Ein Name, der bleibt

Ob als Skilehrer, Unternehmer oder Umweltschützer – die Nicolettas sind das Gesicht von Valberg. Ihre Geschichte zeigt, dass Tradition und Moderne keine Gegensätze sein müssen. Und mit der nächsten Generation, die bereits in den Startlöchern steht, wird dieser Name wohl noch lange über die Pisten hallen.

Von C. Hatty

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