Tag & Nacht

Aufgrund der Dürre ist es ein riskanter Sommer für die Piloten der Wasserbomberbasis Nîmes-Garons. Seit Jahresbeginn sind in Südfrankreich bereits fast 6.000 Hektar Vegetation in Rauch aufgegangen.

Die Wasserbomber-Piloten der Sécurité Civile, die seit März 2017 auf dem ehemaligen Marinefliegerstützpunkt Nîmes-Garons stationiert sind, sind die wichtigsten Verbündeten der Feuerwehrleute am Boden.

Zu Beginn des Sommers sind die 87 Piloten in höchster Alarmbereitschaft, und das alles in einem äußerst angespannten Arbeitsklima. Vor einigen Wochen konnte ein Streik auf dem Stützpunkt nur knapp abgewendet, weil es immer wieder Probleme mit der Auszahlung der Gehälter, Unregelmäßigkeiten bei den Beförderungen oder operative Entscheidungen gab, die ohne Absprache in Paris getroffen wurden und weit von der Realität vor Ort entfernt waren. Unglaublich, wenn man sich die Wichtigkeit ihrer Mission vor Augen führt.

Die Gründung der Wasserbomber-Staffel geht auf die frühen 1960er Jahre zurück, als Südfrankreich von sehr heftigen Bränden heimgesucht wurde. Zwei Männer, ein Unterpräfekt und ein Feuerwehrhauptmann waren davon überzeugt, dass Luftunterstützung das Ausmass der Brände begrenzen könnte.

Im Jahr 1963 mieteten sie in Kanada zwei Catalina-Wasserflugzeuge an, um Brände in Südfrankreich zu bekämpfen. Aber die Entscheidungsträger in Paris lassen sich nur langsam überzeugen. Die ersten Canadair-Flugzeuge mit Kolbenmotoren, die speziell für diese Art von Mission entwickelt wurden, werden sechs Jahre später in Dienst gestellt.

In mehr als 50 Jahren Waldbrandbekämpfung hat die Luftunterstützung die Fläche, die den Bränden zum Opfer viel, um das Zehnfache verringert.

Auch die Prävention spielt bei der Bekämpfung von Waldbränden eine große Rolle. Ende der 1980er Jahre wurde eingeführt, dass an gefährlichen Tagen dauerhaft Flugzeuge in der Luft sind, um Feuerwehrleute, die präventiv im Gelände unterwegs sind, bei Bedarf unmittelbar unterstützen zu können.

Sechs Tonnen Wasser in 12 Sekunden
Die Löschflugzeuge sind heute meist Dash 8, ursprünglich ein von der kanadischen Firma Bombardier hergestelltes Regionaltransportflugzeug, das durch Hinzufügen eines bauchigen Tanks für Wasser und Brandverzögerer in einen Wasserbomber umgewandelt wurde.

Und dann gibt es noch den Canadair C415, der in der Lage ist, sechs Tonnen Wasser in nur 12 Sekunden aus seinen beiden Tanks auf den Brand zu schütten.

Die Piloten dieser Flugzeuge sind meist ehemalige Angehörige der Luftwaffe oder der Marine. In über 60 Jahren haben sie viele Menschenleben gerettet, aber auch einen hohen Preis für die Bekämpfung der Flammen bezahlt.


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