Tag & Nacht

Ein mutiger Einsatz verhinderte am 7. Januar eine Tragödie in der Vendée. Zwei Senioren, deren Auto vom Hochwasser mitgerissen wurde, wurden von freiwilligen Feuerwehrleuten gerettet – buchstäblich in letzter Sekunde. Dieser Vorfall nahe der Gemeinde Sainte-Hermine verdeutlicht erneut die Gefahren, die Hochwasser mit sich bringen.


Der Albtraum beginnt

Das Ehepaar befand sich auf einem vermeintlich harmlosen Ausflug. Sie fuhren auf einem überschwemmten Weg, nicht weit von Sainte-Hermine entfernt. Doch binnen Minuten verwandelte sich die Fahrt in einen Albtraum: Die Strömung erfasste das Fahrzeug und zog es mit sich. Bald war das Auto fast vollständig unter Wasser, nur das Dach ragte noch heraus.

„Man konnte wirklich nur die obersten Teile ihres Gesichts sehen“, beschreibt Mehdi Hardouin, einer der beiden Feuerwehrmänner, die zur Rettung eilten. Diese Worte lassen erahnen, wie knapp die Situation war – und wie lebensgefährlich.


Eine Rettung unter Extrembedingungen

Die Rettungsaktion war alles andere als einfach. Das Hochwasser war nicht nur eiskalt, sondern auch reißend. Mehdi Hardouin erinnert sich an die schwierigen Bedingungen: „Ich habe mich mit einem Seil um einen Baum gesichert und bin dann ins Wasser gesprungen.“ Seine Entschlossenheit und die Unterstützung seines Kollegen retteten dem Paar das Leben.

Doch das Team war nicht allein: Jean-Marc Berthomé, ein Landschaftsgärtner, kam zufällig vorbei und bot spontan seine Hilfe an. Durch die Kombination von Professionalität und zivilgesellschaftlichem Mut gelang es, das Paar in Sicherheit zu bringen. Beide Senioren wurden mit Anzeichen von Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht, konnten jedoch nach wenigen Stunden entlassen werden – ein glückliches Ende einer beinahe tragischen Geschichte.


Ein Risiko, das oft unterschätzt wird

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren, die von Hochwasser ausgehen. Überschwemmte Wege werden leicht unterschätzt, doch sie können in Sekundenschnelle lebensbedrohlich werden. Fahrzeuge bieten in solchen Situationen keinen Schutz – im Gegenteil: Sie können von der Strömung erfasst und mitgerissen werden.

Es stellt sich die Frage: Warum begeben sich Menschen trotz Warnungen auf solche Wege? Mangelnde Information, Unterschätzung der Gefahr oder vielleicht die Illusion, „es wird schon gut gehen“? Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, Warnhinweise ernst zu nehmen und keine Risiken einzugehen.


Helden des Alltags

Die Geschichte der Rettung ist nicht nur eine Erinnerung an die Gefahren von Hochwasser, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel für Mut und Engagement. Die freiwilligen Feuerwehrleute und der hilfsbereite Passant handelten schnell, entschlossen und selbstlos. Ohne ihre Hilfe wäre das Ehepaar wahrscheinlich nicht mehr am Leben.

Solche Einsätze zeigen, wie wichtig der Einsatz von Freiwilligen und Zivilcourage ist. Besonders in ländlichen Regionen, wo die Hilfe oft aus der eigenen Gemeinschaft kommt, sind solche Heldentaten unbezahlbar.


Was bleibt?

Während das Ehepaar nun wohlauf ist, bleibt die Botschaft: Hochwasser ist kein harmloses Naturphänomen. Jeder sollte sich bewusst sein, wie schnell solche Situationen gefährlich werden können. Und doch gibt es einen Funken Hoffnung inmitten der Bedrohung – durch Menschen, die bereit sind, ihre eigene Sicherheit für andere zu riskieren.

Man könnte sagen: Nicht nur das Wasser war an diesem Tag stark – auch der menschliche Wille, Leben zu retten, zeigte seine ganze Kraft.


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