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Eine großangelegte Operation gegen Geldwäsche im Drogenhandel hat Anfang der Woche zu 15 Festnahmen in Marseille, im Departement Vaucluse und in der Region Île-de-France geführt, wie der Staatsanwalt von Marseille, Nicolas Bessone, am Samstag, dem 9. November, in einer Pressemitteilung bekanntgab. Ermittler des Anti-Drogen-Büros (Ofast) von Marseille stellten zudem knapp 1,2 Millionen Euro sicher, die in einem speziell präparierten Lieferwagen versteckt waren.

Umfangreiche Ermittlungen seit Sommer 2023

Die Untersuchungen begannen im Sommer 2023 und führten bereits im September zur Beschlagnahmung von 43 Kilogramm Kokain und über 50.000 Euro. Drei Personen wurden damals in Untersuchungshaft genommen. Trotz dieser Festnahmen zeigten die fortgesetzten Ermittlungen unter der Leitung eines Ermittlungsrichters, dass der Drogenhandel weiterhin aktiv und florierend ist, wie die Staatsanwaltschaft erläuterte. Dabei wurde ein ausgeklügeltes und lukratives System zur Sammlung von Drogengeldern aufgedeckt.

Geldtransporte quer durch Frankreich

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft operierte eine Gruppe von Fahrern mit Fahrzeugen, die über versteckte Fächer verfügten. Diese Fahrer reisten mehrmals pro Woche durch ganz Frankreich, um Drogengelder in Form von Bargeldsäcken – mit jeweils mehreren Hunderttausend Euro – bei verschiedenen Drogenhandelsnetzwerken abzuholen. Das gesammelte Geld wurde anschließend in der Region Paris zentralisiert und über mehrere Firmen gewaschen.

Festnahmen in drei Regionen Frankreichs

Am vergangenen Montag nahmen die Ermittler des Ofast in Marseille insgesamt 15 Personen fest. Darunter befanden sich fünf Einwohner Marseilles, die als wichtige Akteure des Netzwerks und für die Geldtransporte verantwortlich galten. Im Departement Vaucluse konnten zwei weitere Personen festgenommen werden, die gerade mit dem Lieferwagen voller Bargeld unterwegs waren. Außerdem wurden in der Region Île-de-France acht Männer festgenommen, die an der Organisation der Geldtransporte und der Geldwäsche beteiligt waren.

Gerichtliche Maßnahmen und Anklagen

Drei Verdächtige wurden bereits am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Ihnen werden Drogenhandel, Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zur Begehung von Straftaten, die mit zehn Jahren Haft bestraft werden können, sowie Geldwäsche aus dem Drogenhandel vorgeworfen. Einer der Angeklagten wurde in Untersuchungshaft genommen, die anderen beiden wurden unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Die Vorführungen weiterer Verdächtiger dauern noch an, und die Staatsanwaltschaft von Marseille plant, für einige von ihnen ebenfalls Untersuchungshaft zu beantragen, so Nicolas Bessone abschließend.

Diese Operation verdeutlicht die Entschlossenheit der französischen Behörden, hart gegen Drogenhandel und Geldwäsche vorzugehen.


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