Tag & Nacht

Am 15. Dezember 2024 schreibt Papst Franziskus Geschichte, als er als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche die französische Mittelmeerinsel Korsika besucht. Dieser eintägige Aufenthalt in Ajaccio, der Hauptstadt der Insel, war nicht nur ein pastorales Ereignis, sondern trägt auch politische und kulturelle Bedeutung.

Ein historischer Besuch

Der Papst landete um 9:00 Uhr auf dem Internationalen Flughafen von Ajaccio, wo er offiziell empfangen wurde. Anschließend nahm er an der Abschlussversammlung des Kongresses „La religiosité populaire en Méditerranée“ teil, der die Volksfrömmigkeit im Mittelmeerraum thematisiert. In seiner Ansprache betonte Franziskus die Bedeutung der Volksfrömmigkeit als Ausdruck des lebendigen Glaubens und kulturellen Erbes der Mittelmeervölker.

Spirituelle Begegnungen

Um 11:20 Uhr trifft sich der Papst mit Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Seminaristen in der Kathedrale Eglise de Sainte-Marie zum Angelusgebet. Er ermutigte die Anwesenden, in ihrem Dienst für die Gemeinschaft standhaft zu bleiben und die Traditionen der Insel zu bewahren. Am Nachmittag feiert Franziskus eine Heilige Messe auf der Place d’Austerlitz, bekannt als „U Casone“, bei der zahlreiche Gläubige aus ganz Korsika zusammenkommen.

Politische Dimension

Ein bedeutender Programmpunkt ist das Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron um 17:30 Uhr am Flughafen von Ajaccio. Dieses Gespräch unterstreicht die politischen Implikationen des Besuchs, insbesondere im Kontext der Autonomiebestrebungen und der kulturellen Identität Korsikas. Kardinal François-Xavier Bustillo, Bischof von Ajaccio, betonte im Vorfeld, dass der Papst Frieden, Brüderlichkeit und Offenheit verkünden und die Korsen ermutigen wolle, ihre Identität in Ruhe und Frieden zu leben.

Ein Zeichen der Nähe

Der Besuch von Papst Franziskus auf Korsika steht im Einklang mit seiner pastoralen Aufmerksamkeit für den Mittelmeerraum. Bereits zuvor hatte er Städte wie Marseille besucht, um die Bedeutung der Region für die Kirche hervorzuheben. Sein Aufenthalt auf Korsika wird als Zeichen der Nähe und Unterstützung für die katholische Gemeinschaft der Insel wahrgenommen.

Ein Geschenk mit Verantwortung

Kardinal Bustillo bezeichnete den Besuch als „ein schönes Weihnachtsgeschenk“ und betonte, dass dieses Geschenk nicht als Privileg, sondern als Verantwortung verstanden werden solle, um die Erinnerung zu bewahren und Impulse für die Zukunft zu geben. Die Kirche auf Korsika sei eng mit den Traditionen und dem Katholizismus verbunden, was sich in der lebendigen Volksfrömmigkeit der Insel widerspiegele.

Ein Blick nach vorn

Der historische Besuch von Papst Franziskus auf Korsika hat nicht nur die katholische Gemeinschaft der Insel gestärkt, sondern auch die Aufmerksamkeit auf die kulturelle und politische Bedeutung der Region gelenkt. Es bleibt zu hoffen, dass die Botschaften von Frieden, Brüderlichkeit und Offenheit, die der Papst während seines Aufenthalts vermittelte, nachhaltige positive Auswirkungen auf die Insel und ihre Bewohner haben werden.

Mit diesem Besuch hat Papst Franziskus erneut gezeigt, dass die Kirche bereit ist, neue Wege zu gehen und sich den Herausforderungen der modernen Welt zu stellen, indem sie nahe bei den Menschen ist und ihre Anliegen ernst nimmt.

Es grüßt die Redaktion von Nachrichten.fr!


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!