Tag & Nacht

In der Nacht von Samstag auf Sonntag zog ein Lichtschweif über den Gers. Ein Phänomen, das vom astronomischen Kameranetzwerk Fripon so gut verfolgt wurde, dass der Meteor wirklich gefunden werden könnte!

Ein außerirdischer Besucher flog am 27. Februar über den Himmel des Gers und verfinsterte für einen kurzen Moment sogar die Helligkeit des Vollmondes. Ein intensiver blauer Punkt, der am Ende der Reise einen orangefarbenen Sprühnebel erzeugte. Um 23:43 blitze der Meteor zwischen den Sternen auf: Nicht weniger als 9 Kameras verewigten seine kurze Reise, und mehr als 80 Menschen sahen ihn in mehreren französischen Regionen südlich von Paris. Manche hielten das Schauspiel sogar für ein Feuerwerk.

Der Feuerball flog 5 Sekunden lang durch die Luft und überquerte das Gers, von Fleurance nach Marmande im Lot-et-Garonne. Nach den Berechnungen der Astronomen kam der Meteor mit 21 km/s – oder mehr als 75 000 km/h – aus den äußeren Zonen des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter. Die ursprüngliche Masse dieses Himmelsgesteins wird auf 500 g geschätzt… die bei einem Fall aus 50 km Höhe schnell geschmolzen sind! Kein Riesenkrater am Ziel: Nur etwa 150 g müssen auf dem Boden aufgeschlagen sein.

Das Fripon-Programm, ein Netzwerk von Kameras, die den Himmel nach Meteoriten absuchen, hat ein Observatorium im Gers. Es hat den Weg des Meteoriten von Anfang bis Ende verfolgen können. Und das so präzise, dass es durchaus möglich ist, seine Reste auf der Erde zu finden. Dies wäre die erste Meteor-Entdeckung, die dank dieses Netzwerks gemacht wurde.

Bodensuche
In den nächsten Tagen wird die Jagd im Feld beginnen, wobei Gesundheitsvorschriften und Privateigentum respektiert werden müssen. Die „Meteoritensammler“ müssen einem koordinierten Protokoll folgen, das durch die Erfahrungen bei den ersten Test-Meteoritensuchen in den letzten Jahren entstanden ist. Die Untersuchung von Meteoriten ist nach wie vor eines der besten Mittel, um die Entstehung des Sonnensystems zu studieren. Das Fripon-Netzwerk detektiert jede Woche zwischen 2 und 4 Meteoriten beim Eintritt in die Atmosphäre, aber selten mit einer solchen Genauigkeit.

Das Gebiet in dem der Meteor nach seinem Einschlag auf der Erde vermutet wird

Die wahrscheinliche Einschlagzone des Meteoriten ist nicht größer als ein Quadratkilometer, in einem Gebiet mit Feldern und kleinen verstreuten Hainen. Das Suchgebiet bildet eine Ellipse zwischen den Dörfern Lagarrigue, Nicole, Bourran und Aiguillon. Die Zeugenaussagen der Bewohner werden von unschätzbarem Wert sein, wenn es darum geht, den Himmelskörper zu finden.
Im Falle eines Fundes wenden Sie sich an À Ciel Ouvert – Ferme des étoiles in Fleurance oder an den Fripon-Referenten, Mickaël Wilmart (mickaelwilmart@fermedesetoiles.fr).


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