Mindestens 20 Menschen sind gestern ums Leben gekommen, als ein Trainingsflugzeug der Luftwaffe von Bangladesch in eine Schule in Dhaka stürzte. Weitere 171 Personen wurden verletzt, wie offizielle Stellen mitteilten. Das Militär erklärte, ein mechanischer Defekt habe den Absturz verursacht.
Der Vorfall ereignete sich an der Milestone School and College, nördlich des internationalen Flughafens von Dhaka und in der Nähe eines Militärflugplatzes. Die Schule unterrichtet Kinder vom Grundschulalter bis zur Oberstufe. Ein Mitarbeiter von Muhammad Yunus, dem Leiter der Übergangsregierung, erklärte, die Mehrheit der Verletzten seien Kinder – 25 von ihnen befänden sich in kritischem Zustand.
Nach bisherigen Erkenntnissen war das Flugzeug von einem Luftwaffenstützpunkt gestartet und stürzte anschließend in das zweite Stockwerk des Schulgebäudes – dort, wo sich zum Zeitpunkt des Unfalls Dritt- und Viertklässler aufhielten. Der Pilot, so das Militär, kam bei dem Versuch ums Leben, die Maschine noch in eine weniger dicht besiedelte Gegend zu lenken.
„Ich sah, wie die Fenster des Flugzeugs zerbarsten und es in Flammen stand – schwarzer Rauch stieg in den Himmel“, berichtete Emon Islam, ein Schüler der Oberstufe, der sich in der Nähe aufgehalten hatte.
Israels Kurs in Gaza: Kein Plan für das Danach
Zwei Zwischenfälle, bei denen israelische Soldaten am Wochenende auf Palästinenser an Hilfsgüterstandorten in Gaza feuerten, bestätigen die seit über einem Jahr geäußerten Warnungen von Expertinnen und Experten: Solange ein Machtvakuum in Gaza besteht, droht die Region in Anarchie zu versinken.
Der erste Vorfall ereignete sich am Samstag an einem von Israel unterstützten Verteilpunkt und in einem von Israel kontrollierten Gebiet. Am Sonntag gerieten Palästinenser unter Beschuss, als sie versuchten, Hilfsgüter von einem UN-Konvoi zu bekommen, der von Israel aus nach Gaza einfuhr.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bisher darauf verzichtet, eine Übergangsverwaltung für den Gazastreifen aufzubauen – auch eine Rückkehr der Palästinensischen Autonomiebehörde wird verhindert. Die Abwesenheit funktionierender Regierungsstrukturen hat weite Teile Gazas ins Chaos gestürzt und Israels diplomatische Isolation weiter verschärft. Großbritannien, Frankreich und Japan gehörten gestern zu 25 Staaten, die das Vorgehen Israels als „inakzeptabel“ bezeichneten und ein sofortiges Ende des Krieges forderten.
Die Vereinten Nationen teilten mit, Israel habe das Visum eines ranghohen UN-Beauftragten für humanitäre Hilfe in Gaza und dem Westjordanland nicht verlängert.
Russland intensiviert Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine
Russland setzte gestern seine Serie besonders massiver Angriffe auf die Ukraine mit Raketen und Sprengstoffdrohnen fort – eine Eskalation, die sich seit Monaten abzeichnet. Es war der erste Großangriff seit der Ankündigung von Ex-Präsident Trump, neue Militärhilfe zu gewähren und Wladimir Putin ein Ultimatum von 50 Tagen zur Beendigung des Krieges zu stellen.
Besonders problematisch für die Ukraine ist der massive Einsatz von Shahed-Drohnen – einem ursprünglich im Iran entwickelten Modell. Nach Angaben des ukrainischen Militärs erreichen inzwischen mehr Shaheds ihr Ziel als Raketen. Der Anteil der erfolgreichen Drohnenschläge nimmt zu: Während im vergangenen Jahr nur rund 7 % der Drohnen durch die Luftabwehr drangen, sind es in diesem Jahr bereits 11 %.
Im Unterschied zum Kriegsbeginn, als Kiew vor allem um Waffen bat, fordert die Ukraine mittlerweile vermehrt finanzielle Unterstützung, um eigene Rüstungsprojekte voranzutreiben.
Weitere wichtige Meldungen
Syrien: Im Rahmen einer Waffenstillstandsvereinbarung zur Beruhigung der Lage in der Provinz Sweida hat die Regierung mit der Evakuierung hunderter Beduinenfamilien begonnen.
Japan: Der Wahlerfolg zweier rechtsgerichteter Parteien bei den Parlamentswahlen am Sonntag offenbart wachsenden Unmut vieler junger Japaner.
China: Behörden gaben zu, dass Mitarbeiter von Gesundheitsämtern und Krankenhäusern Bluttests manipulierten, um eine Bleivergiftung bei über 250 Kindern zu vertuschen.
Raumfahrt: Mitarbeitende der NASA forderten in einem offenen Brief, geplante drastische Budgetkürzungen durch die Trump-Administration zu verhindern.
Südkorea: Mindestens 18 Menschen sind durch Erdrutsche und Überschwemmungen infolge starker Regenfälle ums Leben gekommen.
Automobilindustrie: Chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen expandieren nach Brasilien und bieten dort günstige Modelle an – inklusive lokaler Produktion.
Handel: Der französische Automobilkonzern Stellantis, Hersteller von Marken wie Chrysler, Jeep und Ram, meldete für das erste Halbjahr einen Verlust von 2,7 Milliarden US-Dollar – mitverursacht durch Strafzölle der US-Regierung unter Trump.
Italien: Ein Konzert des russischen Dirigenten Valery Gergiev wurde abgesagt – wegen seiner Nähe zum Kreml.
Autor: P. Tiko
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