Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Dienstag, den 4. März, eine unangekündigte Stippvisite in Augy, einer kleinen Gemeinde nahe Auxerre im Département Yonne, unternommen. Die Reise war nicht offiziell angekündigt, und selbst der Bürgermeister von Augy, Nicolas Briolland (DVG), zeigte sich überrascht.
„Ich hatte nicht erwartet, ihn hier zu sehen. Man hatte uns gebeten, einige Leute für ein Gespräch mit seinem ‚Territorien-Berater‘ zusammenzubringen – und dann war es schließlich er selbst, der kam“, erklärte Briolland gegenüber Ici Auxerre (ehemals France Bleu).
Ein kurzer, aber symbolträchtiger Besuch
Während seines kurzen Aufenthalts schlenderte Macron durch die Straßen des Dorfes, sprach mit Geschäftsleuten und Bewohnern und besuchte die örtliche Maison France Services, ein staatlich gefördertes Zentrum zur Erleichterung administrativer Angelegenheiten für Bürger. Der gesamte Besuch dauerte nur wenige Stunden, doch für die Anwesenden war er ein wichtiges Signal.
Der Bürgermeister von Augy betonte, dass der Besuch des Präsidenten nicht zufällig erfolgte. „Ich hatte ihn zur Einweihung der Maison France Services eingeladen, die neben einem Postamt auch das Rathaus beherbergt. Das Projekt wurde teilweise vom Staat, vom Département und von der Gemeinde finanziert“, erklärte Briolland. Eine offizielle Antwort auf seine Einladung hatte er jedoch nicht erhalten, und die Eröffnung fand ohne den Präsidenten statt. Umso überraschender war dessen plötzliche Ankunft zu einem späteren Zeitpunkt – ohne vorherige Ankündigung.
Mehr als eine PR-Aktion
Der Besuch Macrons ging für den Bürgermeister über eine bloße symbolische Geste hinaus. „Es ist eine große Ehre, aber auch eine Gelegenheit, konstruktiv über die Herausforderungen zu sprechen, mit denen unsere Gemeinden heute konfrontiert sind“, so Briolland. Er sieht in der Visite eine Möglichkeit für den Präsidenten, „den Puls der Regionen zu fühlen und sich aus dem Pariser Mikrokosmos zu lösen“.
Ob der Besuch politische Hintergedanken hatte oder eine strategische Botschaft vermitteln sollte, bleibt offen. Fest steht jedoch, dass Macron mit seiner ungezwungenen Art in Augy einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
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