Tag & Nacht

Aufgrund der Energiekrise, die Frankreich derzeit erlebt, sind die Strompreise stark gestiegen. Die Preise sind sogar stärker gestiegen als in anderen europäischen Ländern und es gibt Befürchtungen, dass es im nächsten Winter zu Engpässen bei der Stromversorgung kommen könnte.

Das Szenario eines allgemeinen Stromausfalls war vor einigen Monaten noch undenkbar, doch inzwischen stellt sich die Frage ernsthaft. Wird Frankreich genug Energie für den Winter haben? Zwischen Januar und Juli 2022 stieg der Preis pro kWh von 81,08 Euro auf 526,9 Euro, das ist sechsmal so hoch. Der geopolitische Kontext spielt bei diesem Anstieg eine entscheidende Rolle und der Krieg in der Ukraine ist einer der Faktoren, die die Preise in die Höhe treiben, aber durchaus nicht der einzige.

Überalterung der nuklearen Anlagen
Ein weiterer Faktor, der die Strompreise in Frankreich in die Höhe treibt, ist die veraltete nukleare Infrastruktur. „Heute sind weniger als 50% der Reaktoren in Betrieb, was ziemlich außergewöhnlich ist, normalerweise liegt man eher bei 80% oder 70%“, erläutert Thomas Véron, Marketingleiter von Selectra, gegenüber dem Sender France 2. Auch nach Durchführung der notwendigsten Arbeiten werden im nächsten Winter nur 44 von 56 Reaktoren betriebsbereit sein. Um zu verhindern, dass der Strom knapp wird, fordert Wirtschaftsminister Bruno Le Maire jetzt die französischen Unternehmen auf, weniger Energie zu verbrauchen. Die Preise werden allerdings weiter steigen und die Angst vor einer unbezahlbaren Rechnung ist in der Bevölkerung groß.


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