Gestern erreichten die Spannungen im Westjordanland einen neuen Höhepunkt, als israelische Truppen in einer groß angelegten Militäroperation mehrere Ziele angriffen. Unterstützt von Drohnen und gepanzerten Fahrzeugen, führten Hunderte von Soldaten eine Reihe von Razzien durch, die nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens zehn Palästinenser das Leben kosteten. Israelische Quellen erklärten, dass es sich bei den Angriffen um eine fortlaufende Operation gegen militante Gruppen handelte, wobei die israelische Armee angab, neun Kämpfer getötet zu haben.
Die Folgen monatelanger Spannungen
Diese jüngste Operation reiht sich ein in eine Serie von Eskalationen, die seit Monaten andauern. Im Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser unter israelischer Militärherrschaft, und die Region hat in letzter Zeit eine Welle von Gewalt erlebt, die sowohl auf israelische Militäroperationen als auch auf Angriffe extremistischer jüdischer Siedler zurückzuführen ist. Seit dem von der Hamas angeführten Angriff auf Israel am 7. Oktober wurden nach Angaben der Vereinten Nationen über 600 Palästinenser getötet.
Mehrere Fronten des Konflikts
Die Spannungen beschränken sich nicht nur auf das Westjordanland. Die israelische Armee teilte mit, dass sie auch Angriffe auf Ziele im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Libanon durchgeführt habe. Dabei wurde ein mutmaßlicher Terrorist angegriffen, ebenso wie Strukturen der Hisbollah, einer mit dem Iran verbündeten militanten Gruppe, im Süden des Libanons.
Weltweite Krisen und der US-Wahlkampf
Inmitten dieser globalen Krisen hat sich auch der US-Präsidentschaftswahlkampf zugespitzt. Donald Trump machte in jüngsten Äußerungen Joe Biden für die aktuellen weltpolitischen Spannungen verantwortlich. Er behauptete, dass die Invasion der Hamas in Israel, der Krieg in der Ukraine und die Bewaffnung extremistischer Gruppen wie der Hisbollah durch den Iran nicht stattgefunden hätten, wäre er 2020 wiedergewählt worden.
Die Realität der Weltpolitik
Diese Argumentation mag politisch reizvoll sein, doch die Realität sieht oft anders aus. Präsidenten erben eine Welt, die bereits ihre Krisen hat, und solche Krisen entwickeln sich selten in klaren Vier-Jahres-Zyklen wie die Amtszeiten amerikanischer Präsidenten. Historisch gesehen sind solche Entwicklungen das Resultat langfristiger Prozesse, die weit über eine Präsidentschaft hinausgehen.
Ein Blick auf Europa und Asien
Auch in anderen Teilen der Welt bleibt die Lage angespannt. In Großbritannien hat Premierminister Keir Starmer eine Annäherung an Europa angekündigt. In Japan fegte der Taifun Shanshan über Kyushu hinweg, und in der Ukraine fordern russische Angriffe weitere Opfer.
Die komplexe Lage im Nahen Osten und darüber hinaus zeigt einmal mehr, dass internationale Politik selten einfach ist. Sie erfordert ein tiefes Verständnis für die historischen, kulturellen und geopolitischen Zusammenhänge – und selbst dann bleibt vieles unvorhersehbar.
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