Tag & Nacht

„Ja, wir haben eine Vereinbarung mit Airbus. Alle Blockaden sind aufgehoben“, sagte der CEO des französischen Industrieunternehmens Dassault Eric Trappier der Zeitung Le Figaro und erklärte, dass es „noch eine formelle Unterzeichnung der Verträge in einigen Tagen geben wird“.

Dassault Aviation hat endlich bestätigt, dass ein wichtiger Schritt in Richtung des zukünftigen europäischen Kampfflugzeugs SCAF getan wurde. Nach intensivem deutsch-französischem politischen „Druck“, um dieses ebenso ehrgeizige wie teure Projekt zu retten.

Am 25. November hatte Premierministerin Elisabeth Borne an der Seite von Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, dass „eine Einigung zwischen (den) Industriellen“ erzielt worden sei, die zu einem Prototyp des künftigen Luftkampfsystems SCAF führen sollen.

Laut Trappier „können wir nun mit der Durchführung der neuen Studienphase, der sogenannten 1B-Phase, beginnen, die die Entwicklung eines Prototypen vorbereiten soll, der um 2029 fliegen sollte“.

Die entsprechenden Verträge sollen nun von der Direction générale de l’armement im Namen der drei Partnerländer – Frankreich, Deutschland und Spanien – ausgearbeitet werden.

Das 2017 gestartete, aber seit über einem Jahr aufgrund von Streitigkeiten zwischen Dassault und Airbus ins Stocken geratene SCAF-Projekt soll bis 2040 die französischen Rafale-Kampfflugzeuge und die deutschen und spanischen Eurofighter ersetzen. Es handelt sich um ein „System von Systemen“, das um das Flugzeug herum mit begleitenden Drohnen aufgebaut ist, wobei das Ganze über eine „Kampf-Cloud“ mit den anderen an einer Operation beteiligten militärischen Mitteln verbunden ist.

Aufgrund des Umfangs des Projekts – es wird von rund 100 Milliarden Euro gesprochen – muss es auf europäischer Ebene konzipiert werden. Frankreich hat die Leitung des Programms.

Das Flugzeug an sich wird von Dassault Aviation, das Triebwerk von der französischen Safran, die Drohnen und die „Kampf-Cloud“ unter der Leitung von Airbus Deutschland, die Sensoren unter der Leitung der spanischen Indra und die Tarnkappen unter der Leitung von Airbus Spanien, entwickelt. Das jetzt genannte Datum 2029 für einen Erstflug des Prototyps stellt eine Verschiebung gegenüber den bisher genannten Daten für dieses äußerst komplexe Projekt dar.

Bisher war davon ausgegangen worden, dass der Prototyp ab 2025 gebaut werden und zwei Jahre später fliegen würde. Das Tempest-Programm, das mit dem SCAF konkurriert und von Großbritannien getragen wird – Italien und Schweden sind ebenfalls Partner -, meldete im Juli, dass ein Vorprototyp „innerhalb der nächsten fünf Jahre“ fliegen soll.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!