Tag & Nacht

EU-Länder, die gegen das Ende für Verbrenner ab 2035 sind, treffen sich in Straßburg. Deutschland hatte die Maßnahme in der Vorwoche abgelehnt. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bezeichnete dies am Montag im Gespräch mit Franceinfo aus umweltpolitischer Sicht als „Fehler“.

„Dieses Ziel darf auf keinen Fall verschoben werden“, warnte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag, dem 13. März auf dem Sender Franceinfo. Mehrere EU-Länder, die sich gegen das Ende des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 wehren, treffen sich am Montag in Straßburg. Letzte Woche weigerte sich Deutschland, für einen Text der 27 Mitgliedstaaten zu stimmen, der das Verkaufsverbot für Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 bestätigte. Dies war eine unerwartete Kehrtwende Berlins, nachdem der Text bereits im Oktober zwischen den 27 Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament vereinbart und Mitte Februar von den Europaabgeordneten gebilligt worden war.

„Wir sind bereit, in dieser Frage in die Offensive zu gehen, weil es eine Umweltsünde ist“, versichert nun der französische Wirtschaftsminister. „Ich denke auch, dass es ein wirtschaftlicher Fehler ist, weil wir bei den Elektrofahrzeugen fünf bis zehn Jahre hinter China zurückliegen, wir müssen uns doppelt anstrengen“. Dem Minister zufolge „müssen wir doppelt so viel in elektrische Batterien (…) in Elektrofahrzeuge investieren, um unseren Rückstand aufzuholen“.

„Man kann nicht sagen, dass es einen Klimadringlichkeit gibt, und beim Ziel, auf Elektroautos umzusteigen, einen Rückzieher machen.“ (Bruno Le Maire auf Franceinfo)

„Ich kann unseren beiden großen Industrieunternehmen Stellantis und Renault, die die mutige Entscheidung getroffen haben, auf Elektroautos umzusteigen, nicht sagen: Moment, wir stellen zwar auf Elektroautos um, aber wir bleiben trotzdem noch ein bisschen beim Verbrennungsmotor“, so Bruno Le Maire. Berlin hat die Europäische Kommission aufgefordert, einen Kompromissvorschlag zu unterbreiten, der den Weg für Fahrzeuge ebnet, die sowohl mit Batterien als auch mit „e-fuels“, d. h. synthetischen Kraftstoffen, die in Verbrennungsmotoren genutzt werden können, betrieben werden. „Wirtschaftlich ist das inkohärent, industriell ist es gefährlich. Es ist nicht in unserem nationalen Interesse, nicht im Interesse unserer nationalen Hersteller und vor allem nicht im Interesse des Planeten“, so Bruno Le Maire, für den „Frankreich im Klimakampf an der Spitze stehen muss“.


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