Tag & Nacht






Ein kleines Dorf in der Normandie steht unter Schock: Der 75-jährige Bürgermeister von Fresney, Didier Dessaint, wurde tot aufgefunden – sein eigener Sohn hat die Tat gestanden. Was als Vermisstenfall begann, endete mit einer erschütternden Wahrheit.

Ein düsteres Geständnis

Seit Samstag galt Didier Dessaint als verschwunden. Die Alarmglocken läuteten, als sein Sohn, Jahrgang 1996, selbst die Polizei verständigte. Doch die Situation nahm eine unerwartete Wendung: Eine Freundin des Bürgermeisters erzählte den Ermittlern, dass der Sohn ihr anvertraut hatte, seinen Vater getötet zu haben. Sofort wurde der Verdächtige in Gewahrsam genommen – noch bevor die Polizei die Leiche entdeckte.

Am Dienstag dann die grausige Bestätigung: Der Bürgermeister lag, teilweise entkleidet, in einer alten Ziegenstall-Scheune auf dem Grundstück, das Vater und Sohn gemeinsam bewohnten. Die Ermittler hatten den entscheidenden Hinweis – und der Sohn gestand.

Ein Mord aus Angst vor der Zukunft?

Die Details des Verbrechens sind erschütternd. Der Sohn gab an, seinen Vater zunächst mit einer kleinen Masse niedergeschlagen zu haben. Danach habe er weiter auf seinen Kopf eingeschlagen, bis er sicher war, dass er tot war. Anschließend beseitigte er die Spuren und brachte das Auto des Bürgermeisters in ein nahegelegenes Waldstück, um einen freiwilligen Aufbruch vorzutäuschen.

Doch warum kam es zu dieser Tat? Die Ermittlungen laufen noch, aber ein möglicher Auslöser scheint bereits festzustehen: Die Beziehung des Opfers zu einer jungen Thailänderin. Der Sohn habe Schwierigkeiten gehabt, diese neue Frau im Leben seines Vaters zu akzeptieren, erklärte der zuständige Staatsanwalt Rémi Coutin. Er soll befürchtet haben, dass sein Vater sie heiratet – und das könnte ihn zu seiner schrecklichen Tat getrieben haben.

Höchststrafe droht

Nach dem Mord habe der Sohn versucht, ein perfektes Verbrechen zu inszenieren – doch er hielt dem Druck nicht lange stand. Die Polizei kam ihm schnell auf die Spur, und in der Vernehmung legte er ein Geständnis ab.

Mittlerweile wurde er dem Haftrichter vorgeführt. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Tötung eines direkten Verwandten eingeleitet – eine Tat, die in Frankreich mit lebenslanger Haft bestraft werden kann.

Fresney ist ein kleines Dorf, in dem jeder jeden kennt. Nun ist es ein Ort des Entsetzens. Wie konnte eine Familie so zerbrechen, dass es zu einem Mord kam? Diese Frage wird die Bewohner noch lange beschäftigen.

Catherine H.

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