Tag & Nacht

Ein massiver Felsbrocken hat sich bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, dem 24. Januar, von einer Felswand gelöst und ist direkt in eine Grundschule im südfranzösischen Tourrette-Levens (Alpes-Maritimes) gestürzt. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt – doch die Situation hätte schlimm enden können.

Vier Tonnen Stein krachen ins Schulgebäude

Mitten in der Nacht geschah das Unfassbare: Ein rund vier Tonnen schwerer Felsblock löste sich aus der steilen Felswand oberhalb der Schule, durchbrach eine Balustrade, zerschmetterte eine Fensterscheibe und kam schließlich in der Turnhalle der Grundschule zum Stillstand. Wäre der Vorfall nur wenige Stunden früher oder später passiert, als Kinder die Halle nutzten, hätte es womöglich Opfer gegeben.

„So etwas hat es hier noch nie gegeben – zumindest nicht in lebender Erinnerung“, erklärte Sébastien Vassello, der Generaldirektor der Stadtverwaltung von Tourrette-Levens.

Sofortige Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet

Die Wucht des Felssturzes hat nicht nur das Gebäude beschädigt, sondern auch weitere Felsbrocken in der steilen Wand gelockert. Um zu verhindern, dass sich noch mehr Steine lösen, haben die Behörden umgehend mit Sicherungsmaßnahmen begonnen.

„Wir haben den gefährdeten Bereich abgesichert, indem wir die verbleibenden Felsen mit Spezialnetzen umhüllt haben“, berichtete Arthur Auriol, Bauleiter der Sicherungsarbeiten. Zudem laufen derzeit geologische Untersuchungen, um die Stabilität der Felswand langfristig zu gewährleisten.

Schulbetrieb stark eingeschränkt

Die Grundschule, die normalerweise 250 Kinder beherbergt, musste teilweise geschlossen werden. Während einige Klassen weiterhin unterrichtet werden können, wurden andere in den Gemeindesaal oder das Freizeitzentrum verlegt. Wie lange diese provisorische Lösung bestehen bleibt, ist ungewiss – eine Wiedereröffnung der beschädigten Gebäude ist erst nach Abschluss der geologischen Untersuchungen und der erforderlichen Bauarbeiten möglich.

Wie konnte das passieren?

Felsstürze sind in bergigen Regionen keine Seltenheit, doch ein derartiges Ereignis innerhalb einer Ortschaft ist äußerst ungewöhnlich. Experten vermuten, dass Witterungseinflüsse wie starke Regenfälle oder Temperaturschwankungen den Felsen über Jahre hinweg destabilisiert haben.

Das Unglück wirft Fragen zur Sicherheit von Gebäuden in gefährdeten Gebieten auf. Müsste es strengere Sicherheitskontrollen für Schulen und öffentliche Einrichtungen in felsigen Regionen geben?

Für die Familien der betroffenen Kinder ist eines sicher: Dieses Ereignis hätte weitaus schlimmer enden können. Nun liegt es an den Behörden, Maßnahmen zu ergreifen, damit sich so etwas nicht wiederholt.

Von C. Hatty


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!