Die Sommerferien nähern sich dem Ende – und mit ihnen beginnt auf Frankreichs Straßen der große Rückreisestress. Besonders an diesem Wochenende wird es auf den Autobahnen eng. Wer also plant, von der Küste ins Landesinnere zurückzufahren, sollte eines im Gepäck haben: Geduld.
Denn das letzte Ferienwochenende vor Schulbeginn bringt traditionell die heftigsten Verkehrswellen des Sommers mit sich. Die meisten Rückreisenden strömen aus dem Südwesten und vom Mittelmeer zurück in Richtung Paris und anderer Großstädte. Und das bleibt nicht ohne Folgen.
Freitag, 22. August: Startschuss für den Stau-Marathon
Bereits am Freitag geht’s los – und zwar landesweit. Auf den wichtigsten Rückreiserouten drohen lange Staus, vor allem auf der A63 und A10 ab dem Südwesten sowie auf der A7 und dem Tunnel du Mont-Blanc aus der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Zwischen spätem Vormittag und Abend kann es auf diesen Strecken richtig eng werden.
Auch in der Île-de-France sind Staus programmiert. Die A10 zwischen Saint-Arnoult-en-Yvelines und Wissous sowie die A6 bei Corbeil-Essonnes werden ab dem frühen Nachmittag zur Geduldsprobe. Wenn sich dann noch die Pendlerinnen und Pendler in den Feierabendverkehr stürzen, heißt es: Stoßstange an Stoßstange. Besonders betroffen: die Zufahrten zum Boulevard Périphérique und die Stadtautobahn A86 und der Périphérique selbst. Wer spät kommt, steht trotzdem – und das möglicherweise bis in die Nacht.
Samstag, 23. August: Frankreich in Rot – der Süden in Schwarz
Am Samstag spitzt sich die Lage zu. Wer dann noch vom Mittelmeer oder der Atlantikküste aufbricht, steuert direkt in den nächsten Verkehrskollaps.
Während der Süden Frankreichs – insbesondere entlang der A7, A8, A9 und A54 – auch von einigen Nachzüglern Richtung Urlaubsorten befahren wird, ist vor allem die Gegenrichtung betroffen: Rückreiseverkehr in Reinkultur. National wird dieser Tag mit „Rot“ bewertet, auf den Mittelmeerachsen sogar mit „Schwarz“ – dem höchsten Alarmniveau.
Die Autobahnen A63, A10, A87 und A11 ab der Atlantikküste sowie A7, A8, A9 und A61 vom Mittelmeer werden überlastet sein. Dazu kommen zentrale Achsen wie A75, A71 und A20 – auch hier ist die Lage angespannt. Ab den frühen Morgenstunden wird’s eng, die Blechlawinen rollen bis in den späten Abend.
In und um Paris wiederholt sich das Freitagschaos. Auf A10 und A6 stauen sich die Rückreisenden ab Mittag. Ab dem späten Nachmittag breitet sich der Stau dann wie ein Netz über die Hauptzufahrtsstraßen zur Hauptstadt aus. Die Folge: zähfließender Verkehr bis spät in die Nacht.
Sonntag, 24. August: Der Druck bleibt hoch
Wer glaubt, dass sonntags alles ruhiger läuft, irrt. Auch am Sonntag reißt der Rückreiseverkehr nicht ab – im Gegenteil.
Besonders betroffen sind erneut die Hauptachsen aus dem Süden: A9, A75, A8 und A7, aber auch die großen Nordrouten A10, A11 und A71 Richtung Île-de-France. Die A13 – aus Richtung Normandie – wird ebenfalls zur Nervenprobe, vor allem ab dem Nachmittag. Ab Mittag heißt es: Anrollen, Abbremsen, Warten. Wer Pech hat, erlebt den Sonnenuntergang hinter der Windschutzscheibe.
Montag, 25. August: Der letzte Schwung – und wieder Stau
Der Montag bringt noch einmal Bewegung ins Spiel – allerdings nicht nur wegen der Rückreisenden.
Ab dem frühen Nachmittag vermischen sich Heimkehrer mit dem normalen Wochenverkehr. Auf der A10 zwischen Saint-Arnoult-en-Yvelines und Wissous sowie auf der A6 zwischen Corbeil-Essonnes und Wissous drohen wieder dichte Kolonnen. Spätestens ab dem späten Nachmittag wird die Hauptstadtregion erneut zum Nadelöhr – mit langen Wartezeiten auf allen Stadtautobahnen und Ringverbindungen.
Und jetzt?
Was bleibt, ist die Frage: Muss das sein?
Natürlich nicht. Wer flexibel ist, sollte seine Rückreise überdenken. Eine Abfahrt am frühen Morgen – oder erst am Dienstag – kann einiges an Stress sparen. Auch die Wahl alternativer Routen kann helfen, dem schlimmsten Verkehrschaos zu entgehen.
Denn klar ist: Die Autobahnen gehören am letzten Ferienwochenende nicht den Schnellfahrern, sondern den Stehprofis. Wer mit kühlem Kopf, ausreichend Wasser im Kofferraum und realistischer Zeitplanung unterwegs ist, kommt trotzdem ans Ziel.
Autor: Andreas M. Brucker
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