In der malerischen, aber schwer zugänglichen Region des Roya-Tals lodern weiterhin Flammen. Drei Brandherde sind zwar unter Kontrolle, doch die Gefahr bleibt bestehen. Für die 150 Feuerwehrleute, die sich seit Tagen gegen das Feuer stemmen, ist es ein harter Kampf – vor allem in den abgelegenen Gebieten, die nur aus der Luft erreicht werden können.
Hunderte Hektar in Flammen
Die Bilanz ist verheerend: Über 200 Hektar Wald und Vegetation sind in Breil-sur-Roya (Alpes-Maritimes) den Flammen zum Opfer gefallen. Zwei Feuer, die zunächst getrennt wüteten, vereinigten sich zu einem Großbrand, der erst am Samstagabend, dem 8. März, eingedämmt werden konnte. Auch in Sospel, wo bereits 100 Hektar verbrannten, ist das Feuer inzwischen unter Kontrolle.
Der massive Einsatz von Löschflugzeugen – insbesondere der Canadair-Maschinen – sowie eines Wasserwerfer-Helikopters war entscheidend. „Unsere Fahrzeuge kommen nicht direkt an die Brandherde heran. Wir sind auf die Luftunterstützung angewiesen – sie ist von unschätzbarem Wert“, betont Oberst Patrick Lebouchard, stellvertretender Direktor der Feuerwehr SDIS 06.
Feuerwehr im Dauereinsatz
In Breil-sur-Roya kämpfen die Feuerwehrleute nun seit drei Tagen gegen die Flammen. 60 Einsatzkräfte halten sich bereit, um jegliches Aufflackern sofort zu ersticken. Insgesamt wurden in der Region vier Brände registriert – ein ungewöhnlich hoher Wert.
Der Schaden ist beträchtlich: Fast 350 Hektar verbrannten, zwei Wohnhäuser wurden zerstört. Die betroffenen Bewohner stehen vor dem Nichts.
Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung
Die Behörden haben keine Zweifel mehr: Die Feuer scheinen kein Zufall zu sein. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen „vorsätzlicher Sachbeschädigung durch Brandstiftung“ ein.
Auch für den Bürgermeister von Breil ist die Lage klar: „Es spricht alles für Brandstiftung.“ Doch wer steckt dahinter? Und warum?
Ein bekanntes Problem in der Region
Leider sind absichtlich gelegte Brände in Südfrankreich keine Seltenheit. Manche Feuer werden aus kriminellen Motiven gelegt, andere aus Fahrlässigkeit. Einige Brandstifter spekulieren sogar darauf, dass das Land nach dem Feuer für Bauprojekte freigegeben wird.
Die Polizei hofft nun auf Zeugenaussagen oder Spuren am Tatort, die zur Identifizierung der Täter führen könnten.
Wie geht es weiter?
Die Feuerwehr bleibt weiterhin in höchster Alarmbereitschaft. Auch wenn die Flammen unter Kontrolle sind, genügt ein starker Windstoß, um sie erneut aufleben zu lassen.
Für die Bewohner der Roya-Tal ist dies eine Katastrophe – nicht nur wegen der zerstörten Natur, sondern auch wegen der Unsicherheit. Wird es der letzte Brand in dieser Saison sein?
Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Ermittlungen schnell vorankommen und ob die Feuerwehr das Schlimmste verhindern kann.
Von C. Hatty
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!