Tag & Nacht

Die Kälte hat sich in Frankreich eingenistet. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden in einem „Kälteloch“ eisige Temperaturen gemessen. Welches sind die Orte, an denen es in Frankreich am kältesten ist?

Brrr – man stelle sich vor, bei einer Außentemperatur von -31,8°C nach draußen gehen zu müssen. Das ist die Temperatur, die letzte Nacht um 3 Uhr morgens in Darbounouse auf der Hochebene des Vercors gemessen wurde, wie die Aufzeichnungen von Info Climat belegen. Die Ebene von Darbounouse ist das, was man ein „Kälteloch“ nennt. Sie liegt zwischen La Chapelle-en-Vercors und Corrençon-en-Vercors im Departement Isère.

„Es ist ein Ort, an dem es thermische Anomalien gibt. Man liegt meist 10°C unter den anderen Temperaturen. Man hat immer extrem kalte Temperaturen im Vergleich zu den Rändern des Talkessels“, erklärte der Geologe Pierre-Eymard Biron gegenüber dem TV-Sender France Bleu. Die Täler im Vercors und im Jura sind dafür bekannt, dass sie im Winter solche extremen Temperaturen aufweisen können. In der Combe Noire de Mignovillard im Jura wurden am vergangenen Freitag um 9 Uhr morgens -36,4°C gemessen.

Vom absoluten Kälterekord in Frankreich ist man jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. Dieser Rekord liegt bei – 41°C. Diese Tiefsttemperatur war im Winter 1985 in Mouthe im Département Doubs in einem Dorf gemessen worden, das den Spitznamen „Klein-Sibirien“ trägt.

Wie sind solche Temperaturen möglich? Sie entstehen in tiefen und engen Tälern, in die eisige Luft eindringt und dort ein Mikroklima schafft. Nachts, bei klarem Himmel und Windstille, strömt die kalte Luft in die Täler und wird dort eingeschlossen. Nur wenige Kilometer entfernt können die Temperaturen viel milder sein.

Die bekanntesten Kältelöcher befinden sich im Haut-Doubs um den Ort Mouthe, in den Alpen um Chamonix, in den Pyrenäen bei Cauterets oder im Ossau-Tal und in geringerem Maße im Zentralmassiv in der Nähe der Margeride und an einigen Flanken des Sancy im Cantal, listet La Chaîne Météo auf.


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