Tag & Nacht

Vier Migranten starben, als sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag versuchten, die britische Küste über den Ärmelkanal zu erreichen. Ein fünfter befindet sich in Lebensgefahr. Ihr Boot war gegen 2 Uhr morgens in eiskaltem Wasser umgekippt, sodass sie kaum eine Überlebenschance hatten. Laut der Zeitung Voix du Nord sind die Opfer „syrische oder irakische“ Staatsangehörige.

Eine neue Tragödie hat sich im Ärmelkanal abgespielt. Mindestens vier Migranten starben in der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 14. Januar, und ein weiterer wurde in der Nähe eines Strandes in Wimereux (Pas-de-Calais) schwer verletzt aufgefunden. Sie hatten offensichtlich versucht, in eiskaltem Wasser ein Boot zu erreichen, mit dem sie nach Großbritannien übersetzen wollten, wie die Präfektur für Seefahrt mitteilte.

„Zum jetzigen Zeitpunkt sind vier Migranten tot und ein Migrant in Lebensgefahr, der in das Krankenhaus von Boulogne-sur-Mer verlegt wurde, zu beklagen“, sagte die Seepräfektur gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit eine Meldung der Zeitung La Voix du Nord.

Das Boot der Migranten sei umgekippt, berichtet die Zeitung La Voix du Nord und schreibt ausserdem, dass es sich bei den Opfern laut dem Leiter der Rettungsmaßnahmen um „junge Erwachsene syrischer oder irakischer Nationalität“ handele. „In einem nur 10 °C warmen Wasser bei einer Außentemperatur von 4 °C sind die Überlebenschancen besonders gering“, so die Regionalzeitung.

Das Drama ereignete sich gegen 2 Uhr morgens, wie die Préfecture maritime de la Manche et de la Mer du Nord (Prémar) der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. „Bei der Abfahrt eines Bootes vom Strand befanden sich die Personen in Schwierigkeiten und hatten Probleme, das Boot zu erreichen“.

Ordnungskräfte an Land hätten die geplante Abfahrt eines Bootes und Personen, die sich im Wasser in Schwierigkeiten befänden, gemeldet. Ein „Großteil der Schiffbrüchigen wurde von Ordnungskräften vor Ort geborgen“.

Der Einsatzschlepper Abeille Normandie, der sich auf Patrouille in dem Gebiet befand, ließ ein Boot zu Wasser, um die Schiffbrüchigen zu bergen. Dabei entdeckte die Besatzung „leblose oder bewusstlose Personen“ in 9°C kaltem Wasser.

Insgesamt wurden 71 weitere Exilanten geborgen und versorgt, darunter etwa zehn Kleinkinder, berichtet die Zeitung La Voix du Nord. Die Überlebenden wurden in einen Hangar in Calais gebracht, der im Rahmen des Kälte-Notplans für Migranten zur Verfügung gestellt wurde.

Im Jahr 2023 starben laut einer Zählung der Seepräfektur für den Ärmelkanal und die Nordsee offiziell zwölf Migranten bei dem Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren. Die letzten beiden bekannten Todesfälle im Ärmelkanal passierten am 15. Dezember, als zwei Migranten am selben Tag bei zwei verschiedenen Überquerungsversuchen starben.


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