Tag & Nacht

Ein Video des Bildungsministeriums, in dem Martin Luther Kings Rede „I have a dream“ dedacht werden soll, hat in den sozialen Netzwerken eine scharfe Polemik ausgelöst. Der Text, der eigentlich die Vielfalt feiern soll, wird ausschließlich von weißen Schülern vorgetragen.

„Wahrscheinlich die dümmste Idee“, „Goldmedaille für Verarschung“ – das sind Kommentare, die ein Videoclip des französischen Bildungsministeriums, das eigentlich eine Hommage an Martin Luther Kings berühmte Rede „I have a dream“ sein soll, in den sozialen Medien hervorruft.

Internetnutzer kritisieren, dass die Kinder in dem Video, die das berühmte Zitat des afroamerikanischen Predigers anlässlich des 60. Jahrestages des Bürgerrechtsmarsches auf Washington vortragen, völlig diversitätsfrei sind. Denn der Text, der eigentlich die Gleichberechtigung fördern soll, wird nur von – weißen – Schulkindern vorgetragen.

In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf X (ehemals Twitter), wo das Video mehrere Millionen Aufrufe verzeichnet, äußerten sich viele Internetnutzer empört. „Es sieht aus wie eine Werbung für Ignoranz, nicht für Bildung“, beschwert sich einer von ihnen. „In weniger als zwei Stunden werden wir zum Gespött der ganzen Welt“, so ein anderer.

Angesichts dieser Welle der Kritik rechtfertigte sich das Bildungsministerium so: Die ausgewählten Mittelschüler seien „die Gewinner 2023 des Wettbewerbs ‚The More I Say‘, der die kreative Anwendung der englischen Sprache in der Mittelstufe fördert.“

„Zum Jahrestag seiner berühmten Rede vom 28. August 1963 und um das Andenken an Martin Luther King zu ehren, wurden die Schüler aufgefordert, eine kurze Rede in Anlehnung an die Rede von Martin Luther King zu halten, die mit ‚I have a dream‘ beginnen sollte“, so das Ministerium weiter.


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