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Zum Abschluss eines zweitägigen Runden Tisches, der den Folgen der 193 Atomtests in Französisch-Polynesien gewidmet war, haben die Minister für Gesundheit, für Streitkräfte und die Überseegebiete am Freitag in Paris eine Reihe von Zusagen gemacht. Es wurde auch über Entschädigungen gesprochen. Weitere Ankündigungen werden während Emmanuel Macrons Besuch in Papeete am 25. Juli erwartet.

Nun endlich will Frankreich die Verantwortung für französische Atomtests in Französisch-Polynesien übernehmen. Nach dem Staatsoberhaupt am Donnerstag verpflichteten sich die Minister für Gesundheit, für Streitkräfte und die Überseegebiete am Abend des 2. Juli in Paris zu „Wahrheit und Gerechtigkeit“ bezüglich der Folgen der 193 Atomtests.

„Französisch-Polynesien hat einen großen Beitrag zum Aufbau unserer Abschreckungswaffen geleistet, und alle menschlichen, gesellschaftlichen, gesundheitlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen müssen berücksichtigt werden“, sagte Geneviève Darrieussecq, dem Minister der Streitkräfte beigeordnete Ministerin, zuständig für Gedenk- und Veteranenangelegenheiten, am Ende eines zweitägigen Runden Tisches.

In einem Nebengebäude von Matignon widmete die polynesische Delegation Reko Tika („Wort der Wahrheit“) unter dem Vorsitz von Gesundheitsminister Olivier Véran den Vormittag dem Thema Gesundheit.

„Laut Daten der lokalen Sozialversicherung haben polynesische Frauen zwischen 40 und 50 Jahren die höchste Rate an Schilddrüsenkrebs in der Welt“, sagte Patrick Galenon, Meeresforscher und Mitglied des Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrats gegenüber der Agentur AFP. Daran habe ionisierende Strahlung in utero und in den ersten Jahren nach der Geburt einen erheblichen Einfluss.

Er schätzt, dass das Polynesien seit 1985 etwa 670 Millionen Euro für strahleninduzierte Krankheiten ausgegeben hat, und möchte, dass Frankreich diese Ausgaben erstattet. „Dies erscheint uns als legitim“, sagte Olivier Véran.

Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich dazu verpflichtet, die Erforschung dieser Krebsarten zu finanzieren, aber auch die Entschädigung der Opfer durch Vereinfachung der Verwaltungsverfahren zu erleichtern.

Laut Patricia Grand, der Ehrenvorsitzenden der Liga gegen Krebs in Polynesien, ist außerdem das Projekt eines Krebsinstituts in Tahiti auf einem guten Weg. Die Minister deuteten an, dass die wichtigsten Ankündigungen bis bei einem Besuch von Präsident Emmanuel Macron gemacht würden, der für den 25. Juli in Papeete geplant ist.

In Bezug auf Umweltfragen sagte Übersee-Minister Sébastien Lecornu, er wolle „endgültig das Blatt in Bezug auf diese atomar verschmutzten Regionen wenden“, und zwar insbesondere in Bezug auf die abgelegenen Atolle des damaligen französischen Pazifischen Versuchszentrums, wie zum Beispiel Hao im Tuamotu-Archipel.


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