Der 25. April – auf den ersten Blick ein gewöhnliches Datum. Doch ein Blick in die Geschichtsbücher offenbart: Dieser Tag hat es in sich. Von revolutionären Umbrüchen über militärische Wendepunkte bis hin zu symbolträchtigen Gedenktagen – der 25. April ist ein Kaleidoskop historischer Ereignisse, die bis heute nachwirken.
Der erste Schnitt der Guillotine
Am 25. April 1792 wurde in Paris ein neues Kapitel der Strafjustiz aufgeschlagen: Nicolas Jacques Pelletier wurde als erster Mensch mit der Guillotine hingerichtet. Dieses Ereignis markierte den Beginn einer Ära, in der die Guillotine zum Symbol der Französischen Revolution wurde – ein Instrument, das Gleichheit im Tod versprach, aber auch für die blutigen Exzesse der Revolution stand. Die Einführung dieser Hinrichtungsmethode spiegelte den radikalen Wandel der Gesellschaft wider, die sich von monarchischen Strukturen hin zu republikanischen Idealen bewegte.
Die Begegnung an der Elbe
Springen wir ins Jahr 1945: Am 25. April trafen sich amerikanische und sowjetische Truppen in Torgau an der Elbe – ein symbolträchtiges Ereignis, das das bevorstehende Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa einläutete. Der sogenannte „Elbe Day“ steht für die Zusammenarbeit der Alliierten im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Doch in der heutigen Zeit, geprägt von geopolitischen Spannungen, wird dieses Gedenken zunehmend politisiert. So wurde 2025 dem russischen Botschafter bei der Gedenkveranstaltung in Torgau das Rederecht verweigert, um eine politische Instrumentalisierung zu vermeiden.
Italiens Tag der Befreiung
In Italien ist der 25. April als „Festa della Liberazione“ bekannt – der Tag der Befreiung. Am 25. April 1945 begann der landesweite Aufstand gegen die faschistische Herrschaft, der letztlich zur Befreiung Italiens führte. Dieser Tag wird jährlich mit Paraden, Konzerten und Gedenkveranstaltungen gefeiert und erinnert an den Mut und die Entschlossenheit der italienischen Bevölkerung im Kampf für Freiheit und Demokratie.
Der ANZAC Day: Erinnerung und Identität
In Australien und Neuseeland ist der 25. April als ANZAC Day bekannt. Er erinnert an die Landung der Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC) in Gallipoli im Jahr 1915 während des Ersten Weltkriegs. Obwohl die Gallipoli-Kampagne militärisch scheiterte, wurde sie zum Gründungsmythos beider Nationen und symbolisiert Tapferkeit, Opferbereitschaft und nationale Identität.
Frankreichs nukleares Erbe
Ein weniger bekanntes, aber nicht minder bedeutendes Ereignis fand am 25. April 1961 statt: Frankreich führte in Algerien einen seiner letzten oberirdischen Atomtests durch. Dabei wurden rund 300 Soldaten bewusst ionisierender Strahlung ausgesetzt – ein dunkles Kapitel in der Geschichte der französischen Atompolitik. Die Auswirkungen dieser Tests sind bis heute spürbar und werfen Fragen nach Verantwortung und Entschädigung auf.
Ein Attentat mit politischen Folgen
Am 25. April 1990 wurde der SPD-Politiker Oskar Lafontaine bei einem Wahlkampfauftritt in Köln Opfer eines Messerattentats. Er überlebte schwer verletzt. Dieses Ereignis führte zu einer intensiven Debatte über die Sicherheit von Politikern und die Gefahren politischer Radikalisierung.
Ein Tag der globalen Bedeutung
Der 25. April ist auch ein Tag, an dem weltweit auf wichtige Themen aufmerksam gemacht wird. So ist er der Weltmalariatag, der auf die Bekämpfung dieser tödlichen Krankheit hinweist, und der Tag des Baumes, der die Bedeutung von Wäldern für unser Ökosystem betont. Zudem wird der Welt-Pinguin-Tag gefeiert, der auf den Schutz dieser faszinierenden Tiere aufmerksam macht.
Ein Tag, der verbindet
Was macht den 25. April so besonders? Vielleicht ist es die Vielfalt der Ereignisse, die an diesem Tag stattfanden – von revolutionären Umbrüchen über militärische Wendepunkte bis hin zu globalen Gedenktagen. Vielleicht ist es aber auch die Erkenntnis, dass Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf. Denn nur wer sich erinnert, kann aus der Vergangenheit lernen und die Zukunft gestalten.
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