Am 31. Januar 2025 verurteilte der französische Präsident Emmanuel Macron die „unwürdige und willkürliche“ Inhaftierung von zwei französischen Staatsbürgern im Iran, die seit 1.000 Tagen festgehalten werden, sowie eines weiteren Franzosen, der seit über zwei Jahren in Haft ist. Macron erklärte auf der Plattform X: „Ich denke an sie und ihre Familien, die ich demnächst empfangen werde. Ihre Inhaftierung ist unwürdig und willkürlich. Wir fordern ihre Freilassung.“
Bei den Inhaftierten handelt es sich um Cécile Kohler und Jacques Paris, die am 7. Mai 2022 während einer touristischen Reise im Iran festgenommen wurden. Die iranischen Behörden werfen ihnen Spionage vor. Olivier Grondeau, der seit über zwei Jahren inhaftiert ist, trat Anfang Januar mit der Aussage an die Öffentlichkeit: „Es gibt Tage, an denen man glaubt, bald freigelassen zu werden, und am nächsten Tag denkt man, man wird hier sterben.“
Die Familien der Inhaftierten haben wiederholt an die französische Regierung appelliert, sich für die Freilassung ihrer Angehörigen einzusetzen. So forderte die Familie von Cécile Kohler bei einer Versammlung in Soultz (Haut-Rhin) den Präsidenten auf, aktiv zu werden. Ihre Mutter, Mireille Kohler, fragte: „Warum wurdest du als Geisel genommen?“ Ihre Schwester, Noémie Kohler, äußerte gegenüber France 2: „Man spürt, dass es ihr immer schlechter geht.“
Die französischen Behörden haben die Bedingungen, unter denen die Inhaftierten festgehalten werden, als inakzeptabel bezeichnet. Außenminister Jean-Noël Barrot betonte bei einem Treffen mit den Familien der Geiseln im Oktober 2024, dass die sofortige Freilassung der Geiseln für Frankreich oberste Priorität habe.
Die Inhaftierung ausländischer Staatsbürger im Iran ist nicht neu. In den letzten Jahren wurden mehrere Personen unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass der Iran solche Festnahmen nutzt, um politische Zugeständnisse zu erlangen. Der Iran bestreitet jedoch, Gefangene als diplomatisches Druckmittel einzusetzen.
Die französische Regierung hat ihre Haltung gegenüber dem Iran in den letzten Monaten verschärft, insbesondere in Bezug auf das iranische Atomprogramm und die Inhaftierung europäischer Staatsbürger. Präsident Macron bezeichnete den Iran als die „wichtigste strategische und sicherheitspolitische Herausforderung“ für Frankreich und Europa.
Die Familien der Inhaftierten hoffen weiterhin auf diplomatische Lösungen und setzen ihre Bemühungen fort, die Öffentlichkeit und die internationalen Institutionen auf das Schicksal ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.
Autor: P.T.
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