Tag & Nacht

Am 26. Februar stellte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ihre Sojus-Starts von Guyana aus ein und rief ihre Techniker zurück. Das belastet die lokale Wirtschaft der guyanischen Gemeinden, in denen die russischen Mitarbeiter untergebracht waren.

Seit einer Woche ohne russisches Weltraumpersonal, klagt das französische Überseegebiet Guyana bereits über die Folgen und macht sich vor allem Sorgen über das wirtschaftliche Vakuum, das die Einstellung der Starts vom Kosmodrom Kourou hinterlassen hat. Als Reaktion auf die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine setzte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos am 26. Februar ihre Sojus-Starts vom Weltraumbahnhof Arianespace von Guyana aus aus und rief ihre Techniker zurück.

Seitdem haben 87 Russen Guyana über zwei Rückführungsflüge am 28. Februar und 2. März verlassen. In den Gemeinden in Französisch-Guayana, in denen die Techniker untergebracht waren, hinterliessen sie eine grosse Lücke. Für 2022 waren noch drei Sojus-Starts geplant, einer davon Anfang April.

In Sinnamary, einer Ortschaft etwa 50 km vom Weltraumbahnhof Kourou entfernt, die einen Teil des Raumfahrtzentrums von Guyana (CSG) beherbergt, ist man besorgt über den von Moskau beschlossenen Abzug.

In dieser Stadt mit fast 30.000 Einwohnern stellt die Raumfahrt 9.000 bis 10.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze, ist also unbestreitbar Wirtschaftsfaktor Nr. 1.

In ganz Guyana – wo die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt – stellt der Raumfahrt-Sektor laut dem Statistik-Insee 10% der Arbeitsplätze und erwirtschaftet 15% des geschaffenen Wohlstands.


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