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Aus dem 10. Jahresbericht der Polizeibehörde geht hervor, dass die Polizei in Frankreich im Jahr 2021 290 Mal auf Personen geschossen hat. Die Zahl der gerichtlichen und administrativen Untersuchungen blieb stabil.

Die IGPN, die auch als „Polizei der Polizei“ bezeichnet wird, hat die Aufgabe, gerichtliche Ermittlungen oder administrative Untersuchungen zu beruflichen oder ethischen Verfehlungen von Polizisten durchzuführen.

Aus ihrem 10. jährlichen Tätigkeitsbericht, der im Juli veröffentlicht wurde, geht hervor, dass Polizisten im Jahr 2021 in Frankreich 290 Mal das Feuer auf Menschen eröffneten. Die Schüsse forderten zehn Todesopfer. Während der Waffengebrauch relativ stabil blieb (+2% in einem Jahr), verschossen die Polizisten mehr Munition (+17% in einem Jahr). In sechzehn Fällen wurde eine Maschinenpistole oder ein Sturmgewehr eingesetzt.

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Gleichzeitig ging der Einsatz von Gummigeschossen – was während der Gelbwestenkrise stark kritisiert wurde – zwischen 2020 und 2021 um 4% zurück. Dem Bericht zufolge wurden auch Blendgranaten im dritten Jahr in Folge weniger häufig eingesetzt.

Seit 2013 gibt es in Frankreich eine Plattform, auf der Privatpersonen eine in ihren Augen problematische Situation melden können. 2021 wurden auf dieser Plattform 6.003 Meldungen registriert. Der Hauptgrund war die Anwendung von Gewalt und Zwang (933 Meldungen), gefolgt von mangelndem Respekt (737 Fälle).

Im gesamten Jahr wurde die IGPN mit 1.093 gerichtlichen Ermittlungen und 176 Verwaltungsuntersuchungen befasst. Gegen 167 Beamte wurden Disziplinarverfahren eingeleitet. Insgesamt wurden 2.162 Sanktionen gegen Polizisten verhängt.


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