Eine Frau fuhr mit der Leiche ihrer Mutter auf dem Beifahrersitz ihres Fahrzeugs 120 km bis nach Paris, um den Bestatter nicht bezahlen zu müssen.
Die Pariser Polizei kann es immer noch nicht fassen. Am Donnerstagabend gegen 22 Uhr erhielten sie den Anruf einer Frau, die den Tod ihrer Mutter im Alter von 93 Jahren meldete. Aufgrund des Alters der alten Dame ist dies an sich noch nichts Ungewöhnliches. Viel ungewöhnlicher ist, was die Frau anschließend den Polizisten erzählte.
Ihre Mutter starb 120 km von Paris entfernt am selben Tag in ihrem Zweitwohnsitz in Mesnils-sur-Iton im Departement Eure. Die Tochter beschloss daraufhin, den Leichnam ihrer Mutter selbst nach Paris zu bringen. Sie setzte die Leiche auf den Beifahrersitz ihres Autos und machte sich auf den Weg. Eine 120 km lange Fahrt mit ihrer toten Mutter an ihrer Seite bis zu ihrem Zuhause im 10. Pariser Arrondissement! Eine makabre Reise, nur um den Transport durch einen Bestatter nicht bezahlen zu müssen, berichtet die Zeitung Le Parisien.
Dabei ist das Gesetz eindeutig: Die Todeserklärung muss vor jedem Transport des Leichnams abgegeben werden. Der Leichnam muss innerhalb von 48 Stunden „mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen, die ausschließlich für Leichentransporte vorgesehen sind“, transportiert werden, heißt es im Code général des collectivités territoriales. Darüber hinaus muss der Leichnam in einem Leichensack transportiert werden.
Die Frau wurde von der Polizei angehört
Die Polizei vernahm die Tochter und den Enkel der Verstorbenen als Zeugen. Der Leichnam der alten Dame wurde zur eingehenden Untersuchung in das Institut médico-légal de Paris gebracht, wobei aufgrund ihres hohen Alters allerdings keine Autopsie durchgeführt wurde.
Parallel dazu untersuchten Gendarmen die Zweitwohnung im Departement Eure, die die Tochter nach dem Tod ihrer Mutter gereinigt hatte. Die Wohnung wurde versiegelt.
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