Während Israels Regierung öffentlich weiterhin behauptet, die Menschen im Gazastreifen hätten ausreichend Nahrung, zeichnen interne Berichte der israelischen Armee ein ganz anderes Bild. Mehrere Offiziere warnten ihre Vorgesetzten jüngst davor, dass eine großflächige Hungersnot innerhalb weniger Tage droht. Ihre Einschätzung deckt sich mit den Prognosen internationaler Hilfsorganisationen.
Diese Offiziere, die die humanitäre Lage in Gaza überwachen, berichten, dass ein grosser Teil des Gebietes schon bald nicht mehr in der Lage sein dürfte, den täglichen Mindestbedarf an Lebensmitteln zu decken – es sei denn, die Blockade werde umgehend gelockert. Eine von den Vereinten Nationen unterstützte Initiative zur Beobachtung von Mangelernährung warnte am Montag ebenfalls vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot.
Im Hintergrund prüft die israelische Armeeführung laut Insiderberichten Möglichkeiten, Hilfslieferungen wieder aufzunehmen – und dabei zugleich die Hamas zu umgehen. Israel hat angekündigt, den Krieg gegen die Terrororganisation massiv auszuweiten, um Hamas endgültig zu zerstören und die verbleibenden Geiseln zu befreien. Zwei ehrgeizige Ziele, die trotz über 19 Monaten Krieg bislang nicht erreicht wurden.
Gestern bombardierten israelische Kampfjets erneut die Stadt Khan Younis im Süden Gazas – offenbar in der Hoffnung, Muhammad Sinwar, einen der letzten verbliebenen Hamas-Anführer, zu töten.
US-Kehrtwende in Syrien: Trump hebt Sanktionen auf
In einem dramatischen Schritt hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben. Heute soll er sich mit dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Shara in Saudi-Arabien treffen – nur einen Tag nach dem überraschenden Kurswechsel. Das Ende der Sanktionen wäre ein Wendepunkt für Syrien. Es könnte den Weg frei machen für internationale Hilfe und Investitionen, die dem Land beim Wiederaufbau nach 14 Jahren Krieg helfen würden.
Trumps Ankündigung erfolgte zu Beginn seiner Golfreise, bei der er in Saudi-Arabien mit viel Pomp empfangen wurde. Laut Trump habe das Gespräch mit Kronprinz Mohammed bin Salman den Ausschlag gegeben. Die ursprünglichen Sanktionen waren 2011 als Reaktion auf das brutale Vorgehen des Assad-Regimes gegen Demonstranten verhängt worden – ein Auslöser für den syrischen Bürgerkrieg.
Gleichzeitig meldete das Weiße Haus, Trump habe bei seinem Besuch Vereinbarungen im Wert von 600 Milliarden Dollar mit saudischen Firmen und der Regierung geschlossen. Doch die veröffentlichten Details bleiben vage und lassen Zweifel an der tatsächlichen Höhe aufkommen – mehr Schein als Sein?
Zelensky drängt Trump zu Friedensgesprächen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Präsident Trump dazu aufgefordert, ihn morgen bei dem geplanten Friedensgipfel in der Türkei zu treffen. Trump hatte zuvor angedeutet, dass er möglicherweise an dem Treffen teilnehmen werde. Selenskyj betonte, dass Trumps Teilnahme Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausüben könnte, ebenfalls zu erscheinen.
Ob Putin tatsächlich an dem Treffen teilnimmt, ließ der Kreml offen. Ein Sprecher erklärte lediglich: „Sobald der Präsident es für angemessen hält, geben wir es bekannt.“
Weitere Schlagzeilen aus aller Welt
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Wirtschaft & Technik
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Von Andreas M. Brucker
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