Tag & Nacht

Im Wahlprogramm von Valérie Pécresse steht, dass die Nettolöhne für Franzosen, die weniger als 3 000 Euro im Monat verdienen, in fünf Jahren um 10% steigen sollen. Wie aber will sie das finanzieren?

Immer mehr Franzosen spüren eine sinkende Kaufkraft, die durch die steigenden Preise verursacht wird. Valérie Pécresse möchte die Löhne und Gehälter unter 3.000 Euro netto pro Monat um 10% erhöhen, eine Maßnahme, die 12 Millionen Arbeitnehmer betreffen würde. Dazu würde die Kandidatin der Les Républicains die Rentenbeiträge abschaffen, die etwa 7% der Löhne ausmachen. „Die Finanzierung unserer sozialen Absicherungen beruht im Wesentlichen auf der Arbeit, das ist sehr belastend für alle Arbeitnehmer, die einen großen Unterschied zwischen ihrem Bruttolohn und ihrem Nettolohn sehen“, so Valérie Pécresse.

Ein unhaltbares Versprechen nach Ansicht mehrerer Wirtschaftswissenschaftler.
Die Präsidentschaftskandidatin der Republikaner plant, dass der Staat für die entgangenen Rentenbeiträge aufkommen wird, was etwa 20 Milliarden Euro kosten würde. Valérie Pécresse verspricht außerdem Einsparungen im Staatshaushalt, um das Defizit nicht zu vergrößern. Einige Wirtschaftswissenschaftler halten dieses Szenario für unrealistisch: „Es ist extrem schwierig, große Einsparungen bei den Staatsausgaben zu erzielen. Der Handlungsspielraum ist extrem begrenzt. Schon Emmanuel Macron es nicht geschafft, die Zahl der Staatsbediensteten zu senken“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Henri Sterdyniak auf dem Sender France 2.


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