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Versteckt in den Hügeln der Cevennen liegt eine der faszinierendsten Tropfsteinhöhlen Europas: die Grotte de la Cocalière. Dieses geologische Meisterwerk erstreckt sich unter der malerischen Landschaft Südfrankreichs und bietet Besuchern ein einzigartiges Spektakel aus Tropfsteinen, unterirdischen Seen und mystischen Lichteffekten. Schon die Anfahrt – eine kurvenreiche Strecke durch Eichenwälder und kleine, verträumte Dörfer – versetzt dich in eine andere Welt.


Ein kurzer Überblick über die Grotte

Die Grotte de la Cocalière wird oft als eine der „Perlen der Cevennen“ bezeichnet. Mit ihrem geschätzten Alter von etwa 30 Millionen Jahren zählt sie zu den ältesten Höhlen der Region. Doch keine Sorge: Dank eines gut ausgebauten Wegesystems ist sie auch für Familien und weniger geübte Wanderer leicht zugänglich. Der Rundgang durch die Höhle umfasst etwa einen Kilometer – und jede Ecke überrascht mit einem neuen Naturschauspiel.

Was die Grotte besonders macht? Ihre beeindruckende Vielfalt an Tropfsteinen, Stalaktiten und Stalagmiten. Dazu kommen kristallklare unterirdische Seen und sogar Fossilien aus prähistorischen Zeiten. Die Höhle ist ein Paradies für Geologie-Liebhaber, Abenteurer und alle, die einfach mal staunen wollen.


Ankunft und Einstieg in die Unterwelt

Schon am Eingang der Höhle spürst du ein leichtes Frösteln – die Temperatur liegt konstant bei etwa 14 Grad. Ein willkommener Kontrast zur oft heißen Mittelmeer-Sonne. Mit einer geführten Tour tauchst du in die Stille und Dunkelheit ein, begleitet von leisen Tropfgeräuschen und dem sanften Echo deiner Schritte.

Der erste Abschnitt der Grotte führt dich entlang eines Weges, der von Tausenden kleinen Tropfsteinen gesäumt ist. Der Guide erzählt spannende Geschichten über die Entstehung der Höhle und zeigt dir Highlights wie den „Organen-Saal“ – eine riesige Tropfsteinformation, die wie die Pfeifen einer Orgel aussieht. Aber Moment mal: Wie hat die Natur es geschafft, solche Formen zu erschaffen? Das bleibt ein Rätsel, das man nur mit Ehrfurcht betrachten kann.


Sehenswürdigkeiten in der Höhle

Die Grotte ist ein einziges Wunderwerk, doch einige Stationen solltest du besonders im Gedächtnis behalten:

  1. Der Diamantsee
    Dieser kristallklare unterirdische See funkelt im Scheinwerferlicht wie ein Schatz aus Tausendundeiner Nacht. Er ist so ruhig, dass er die Decke der Höhle perfekt spiegelt – ein magischer Moment, der fast surreal wirkt.
  2. Die Fossilienkammer
    Hier entdeckst du Überreste von prähistorischen Meerestieren, die vor Millionen Jahren die Region bevölkerten. Besonders beeindruckend ist ein riesiger Ammonit, der mit seinem spiralförmigen Muster fast wie ein Kunstwerk wirkt.
  3. Der „Saal der Wächter“
    Eine Formation aus Stalagmiten, die wie gigantische Wächterstatuen aussehen. Die Größe und Symmetrie dieser Tropfsteine wirken so perfekt, dass man sich fragt, ob hier wirklich nur die Natur am Werk war.
  4. Der Abgrund der Schatten
    Ein schwindelerregender Schacht, der sich über mehrere Dutzend Meter nach unten erstreckt. Zum Glück bleibt man auf sicheren Plattformen – aber der Blick in die Tiefe jagt einem dennoch einen wohligen Schauer über den Rücken.
  5. Die „Perlen der Cevennen“
    Kleine, kugelförmige Tropfsteinbildungen, die in winzigen Wasserpfützen liegen. Diese Kalkstein-Perlen entstehen durch die Bewegung des Wassers und sind ein seltenes Phänomen.

Kulturelle Highlights rund um die Grotte

Die Umgebung der Grotte ist ebenso reich an Kultur und Geschichte. Ein Abstecher ins nahegelegene Dorf Saint-Ambroix lohnt sich: Ein charmantes mittelalterliches Städtchen mit engen Gassen, hübschen Plätzen und einer beeindruckenden Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Jeden Dienstag findet hier ein Markt statt, auf dem du regionale Produkte wie Honig, Olivenöl und handgefertigte Seifen entdecken kannst.

Nicht weit entfernt liegt auch die Château de Montalet, eine Burgruine, die auf einem Hügel thront und einen atemberaubenden Blick auf die Cevennen bietet. Der kurze Aufstieg dorthin – etwa 20 Minuten – ist die Mühe wert, vor allem bei Sonnenuntergang.


Kulinarische Highlights – Genuss pur in den Cevennen

Nach der Erkundung der Grotte kannst du dich auf die kulinarischen Genüsse der Region freuen. Die Cevennen sind bekannt für ihre Kastanien, die in Suppen, Desserts oder als Mehl für Brot verwendet werden. Probier unbedingt ein Stück „Gâteau aux Châtaignes“ – ein Kastanienkuchen, der auf der Zunge zergeht.

In den umliegenden Restaurants findest du zudem köstliche Gerichte mit Lammfleisch, aromatische Kräuter der Provence und frischen Ziegenkäse. Dazu ein Glas regionaler Wein – beispielsweise ein kräftiger Rotwein aus der Appellation Duché d’Uzès – und der Tag ist perfekt.


Ein letzter Tipp für Besucher

Die Grotte de la Cocalière ist ein beliebtes Ausflugsziel, besonders in den Sommermonaten. Um die Magie der Höhle in Ruhe genießen zu können, lohnt es sich, früh am Tag zu kommen. Und vergiss nicht: Die Temperatur in der Höhle ist kühl, also pack dir einen Pullover ein, auch wenn draußen die Sonne brennt!


Fazit? Nein – eine Einladung zum Staunen!

Die Grotte de la Cocalière ist mehr als nur eine Höhle. Sie ist ein Ort, der Natur, Geschichte und Abenteuer miteinander verbindet. Ob du dich für Geologie interessierst, eine Auszeit von der Hektik suchst oder einfach nur ein bisschen träumen möchtest – dieser Ort lässt dich garantiert nicht kalt. Also, wann schnürst du deine Wanderschuhe für diesen faszinierenden Abstecher in die Unterwelt?


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