Tag & Nacht

Die französische Luftfahrtindustrie ist eine der am stärksten von der durch das Coronavirus verursachten Wirtschaftskrise betroffenen Branche.

Eric Trappier, der Präsident des Groupement des industries françaises aéronautiques et spatiales (Gifas), der mehr als 202.000 Beschäftigte in Frankreich vertritt, bezifferte das gestern: „Wir hatten etwa 60.000 Arbeitsplätze, die für 2020-2021 bedroht waren, und wir denken, dass wir es geschafft haben, die Hälfte davon, also 30.000, zu retten“. Es zeigt sich, dass 30.000 noch bedroht sind oder bereits abgebaut wurden.

Der Sektor, der vom Einbruch des Luftverkehrs und dem Rückgang der Produktionsraten betroffen ist, konnte jedoch dank staatlicher Notmaßnahmen wie der langfristigen Kurzarbeit, staatlich garantierten Darlehen und dem im Juli 2020 vorgestellten Sanierungsplan für die Luftfahrt den sozialen Impakt durch massive Sozialpläne begrenzen.

Viele Unternehmen haben bereits Stellenstreichungen angekündigt: 5.000 bei Airbus, 679 bei Daher, 475 bei Latécoère, 567 bei AAA, 900 bei Akka Technologies, alle hauptsächlich in Toulouse.

Trotz dieser massiven Probleme hat die Branche laut Eric Trappier eine „starke Widerstandskraft“ gezeigt: „Es hat keinen Zusammenbruch gegeben, auch wenn sie stark erschüttert wurde“, versicherte der Präsident von Gifas. Doch wie bei Covid befürchtet Gifas eine zweite Welle.

Der in Toulouse ansässige Christophe Cador, Vorsitzender des Aero-SME-Komitees bei Gifas, versichert, dass es „nur sehr wenige Unternehmensausfälle oder Insolvenzen“ bei den Zulieferern gegeben hat, „was nicht bedeutet, dass es keine zukünftigen Insolvenzverfahren geben wird“, schränkt er ein.


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