Tag & Nacht

Die Angriffe auf medizinisches Personal haben in Frankreich im Jahr 2023 um 27 % zugenommen – ein alarmierender Anstieg. Am 12. März gingen zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen auf die Straße, um auf dieses wachsende Problem aufmerksam zu machen und mehr Schutzmaßnahmen zu fordern.

Alltag voller Aggressionen

In den Notaufnahmen von Trappes (Yvelines) weisen Plakate auf die zunehmende Gewalt gegen medizinisches Personal hin. Doch das reicht nicht aus – hinter dem Plexiglas an der Rezeption erleben die Mitarbeiter täglich Beleidigungen und Bedrohungen.

Christine Dasel, Mitarbeiterin am Empfang des Hôpital de l’Ouest Parisien (Ramsay Santé), bestätigt: „Wir erleben ständig Beschimpfungen und Drohungen.“ Ihre Kollegin Nawel Zamour berichtet von einem Vorfall, der für viele inzwischen typisch ist: „Ein Patient hat mir seine Versichertenkarte ins Gesicht geworfen, weil er schneller dran kommen wollte – obwohl er gar nicht an der Reihe war.“

Gewalt eskaliert

Neben verbalen Angriffen nehmen auch physische Übergriffe zu. In Sens (Yonne) wurde der Arzt Dr. Jean-Luc Dinet von einem Patienten attackiert, weil er sich weigerte, ein Rezept auszustellen. In 30 Jahren Berufserfahrung war es das erste Mal, dass er körperlich angegriffen wurde. Glücklicherweise konnte er rechtzeitig die Polizei rufen, die schnell vor Ort war.

Forderungen nach mehr Schutz

Angesichts der steigenden Gewalt fordert das medizinische Personal bessere Schutzmaßnahmen: mehr Sicherheitskräfte, bessere Arbeitsbedingungen und verstärkte Aufklärungskampagnen. Doch die Frage bleibt: Wie lange muss sich das medizinische Personal noch selbst verteidigen, bevor wirklich etwas passiert?

Von C. Hatty

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