In der Nacht zum Mittwoch, dem 21. August, kam es in Échirolles, einem Vorort von Grenoble, erneut zu einer Schießerei. Die Gewaltwelle in der Region setzt sich damit unvermindert fort.
Nächtliche Schüsse und ein Verletzter
Kurz vor Mitternacht fielen in einer belebten Avenue von Échirolles Schüsse. Ein Mann wurde getroffen, konnte jedoch trotz seiner Verletzungen entkommen. Vor Ort entdeckten die Polizisten eine Schusswaffe sowie Blutspuren, was den Verdacht auf einen blutigen Streit innerhalb der Drogenszene nahelegt. Es könnte sich um eine Abrechnung im Drogenmilieu handeln – eine traurige Realität, die in diesem Teil der Stadt allgegenwärtig ist.
Polizeieinsatz am Nachmittag: Ein Tropfen auf den heißen Stein?
Nur wenige Stunden vor der Schießerei hatten rund vierzig Polizisten eine großangelegte Razzia in demselben Viertel durchgeführt. Der Fokus lag auf einem bekannten Drogenumschlagplatz, der immer wieder Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen ist. Die Beamten durchsuchten mehrere leerstehende Wohnungen, die als Unterschlupf für Drogenhändler und ihre Komplizen dienen. Zwei Personen wurden festgenommen, doch die nächtlichen Ereignisse zeigen, wie tief verwurzelt die Kriminalität in diesem Viertel ist. Ob der Polizeieinsatz die Lage beruhigen kann, bleibt fraglich.
Gewaltspirale dreht sich weiter: Sieben Schießereien in einem Monat
Die jüngste Schießerei ist kein Einzelfall – im Gegenteil. In den letzten vier Wochen hat es in Échirolles bereits sieben bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben, die sich auf drei besonders betroffene Viertel konzentrieren. Laut den Behörden stehen diese Vorfälle im Zusammenhang mit einem erbitterten Machtkampf zwischen rivalisierenden Drogenbanden. „Einige der Hauptakteure, die schon verurteilt wurden, sind wieder auf freiem Fuß und wollen ihre verlorenen Territorien zurückerobern“, erklärt Christian Goyheneix, stellvertretender Direktor der Abteilung für öffentliche Sicherheit im Département Isère.
Ministerium reagiert: Polizei-Einheit soll für Sicherheit sorgen
Um der eskalierenden Gewalt Einhalt zu gebieten, hat das Innenministerium reagiert. Eine Spezialeinheit der CRS-8 (Compagnies Républicaines de Sécurité) wurde entsandt, um die Lage zu stabilisieren und weitere Blutvergießen zu verhindern. Doch ob diese Maßnahme ausreicht, um den tiefsitzenden Konflikt in den Griff zu bekommen, wird sich erst noch zeigen müssen.
Es bleibt abzuwarten, ob die verstärkte Polizeipräsenz den erhofften Erfolg bringt – oder ob die Straßen von Échirolles weiterhin von Gewalt und Angst beherrscht werden.
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