Tag & Nacht

Nach monatelangen Ermittlungen ist es der Kriminalpolizei von Lille gelungen, einen groß angelegten Waffenhandel in der Metropolregion Lille aufzudecken. Bei einer spektakulären Aktion am 4. Dezember wurden über 70 Waffen sichergestellt, darunter Revolver, Maschinenpistolen und eine beträchtliche Menge Munition. Zehn Personen wurden festgenommen, die der Polizei bereits durch andere Straftaten bekannt waren.

Eine akribische Ermittlung

Seit April arbeiten die Ermittler an diesem Fall, der sich als besonders komplex erwies. Der entscheidende Durchbruch gelang schließlich durch eine koordinierte Aktion des interregionalen Polizeidienstes im Département Nord. Die Entdeckung eines Waffenlagers und eines Werkstattbetriebs zur Umrüstung von Schusswaffen machte deutlich, wie professionell das Netzwerk operierte.

Schauplätze der Operation

Die Polizei führte mehrere zeitgleiche Durchsuchungen durch, die sich über die gesamte Region erstreckten. In Haubourdin, südöstlich von Lille, wurde ein Autohaus für Luxusfahrzeuge durchsucht. Dort stießen die Ermittler auf eine Werkstatt, in der Waffen umgebaut und wieder einsatzbereit gemacht wurden.

Auch an anderen Orten schlugen die Beamten zu: Auf dem Parkplatz eines McDonald’s in Croix, in einem Teesalon im Viertel Fives in Lille und am Boulevard Victor Hugo in Roubaix wurden weitere Mitglieder des Netzwerks festgenommen. Diese Standorte deuten darauf hin, dass das Netzwerk seine illegalen Aktivitäten an unauffälligen, aber strategischen Orten verteilte.

Eine gefährliche Spur

Die Beschlagnahmung zeigt die Dimension des Handels: Neben handlichen Waffen wie Revolvern fanden die Ermittler auch schwerere Kaliber, darunter Maschinenpistolen – ein klares Indiz für die Gefährlichkeit des Netzwerks. Die aufgefundenen Munitionsmengen lassen zudem vermuten, dass die Gruppe über längere Zeit operierte und umfangreiche Kontakte im Untergrund pflegte.

Polizeibekannte Täter

Die zehn Festgenommenen sind keine Unbekannten. Alle haben eine Vorgeschichte, die von Gewaltverbrechen über Drogenhandel bis hin zu Betrug reicht. Dies untermauert den Verdacht, dass es sich bei diesem Netzwerk um eine Gruppe handelt, die sich nicht nur auf Waffenhandel spezialisiert hat, sondern auch in anderen kriminellen Bereichen aktiv ist.

Die Festgenommenen werden nun der Staatsanwaltschaft in Lille vorgeführt. Ihnen drohen langjährige Haftstrafen, da der illegale Handel mit Waffen in Frankreich als schweres Verbrechen gilt.

Ein Warnsignal für die Region

Der Erfolg dieser Razzia ist nicht nur ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen, sondern auch ein deutliches Warnsignal. Der Waffenhandel in der Region Nord stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, die nicht nur kriminelle Auseinandersetzungen, sondern auch potenzielle Anschläge begünstigen könnte.

Die Ermittler der Kriminalpolizei haben gezeigt, wie wichtig eine gründliche und koordinierte Arbeit ist, um solchen Netzwerken das Handwerk zu legen. Die Behörden stehen nun vor der Aufgabe, die Herkunft der Waffen und mögliche Verbindungen zu anderen kriminellen Strukturen weiter aufzuklären.

Die Operation in Lille erinnert daran, wie wichtig der Kampf gegen den illegalen Waffenhandel ist – nicht nur für die Sicherheit der Region, sondern für die gesamte Gesellschaft.


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