Tag & Nacht

Einem jungen heiratswilligem Paar wird seit einem Jahr vom Bürgermeister von Montgiscard die Hochzeit verweigert.

„Es war Liebe auf den ersten Blick“. Die Augen von Laetitia und Bassem funkeln. Seit drei Jahren lebt das Paar eine ungetrübte Liebe, doch eine Person steht ihrem Glück im Weg. „Der Bürgermeister von Montgiscard weigert sich, uns zu verheiraten“.

Die 21-jährige Frau und ihr 27-jähriger Lebensgefährte haben ihre Unterlagen vor zwei Jahren im Rathaus eingereicht. Der Tunesier Bassem verfügt jedoch nicht über einen gültigen Aufenthaltstitel in Frankreich. Der Bürgermeister machte daraufhin eine Meldung an die Staatsanwaltschaft. Und diese entschied sich gegen die Eheschließung. Die Anwältin des Paares hat die Aufhebung des Einspruchs gegen die Hochzeit beantragt, dem wurde aber nicht stattgegeben.

Zunächst verweigert also das Gericht dem Paar die Eheschließung. Die Verliebten legten Berufung ein und erreichten schließlich die Aufhebung des einspruchs gegen die Ehe. Sie mussten ein umfangreiches Dossier mit vielen Fotos und Beweisen für ihr Zusammenleben vorlegen, um zu beweisen, dass es sich nicht um eine Ehe handelt, die nur dazu dient, gültige Aufenthaltspapiere für den Bräutigam zu erhalten, erzählt die Anwältin des Paares. Angesichts der Entscheidung der Richter im Berufungsverfahren könnten Laetitia und Bassem jetzt eigentlich ohne Probleme heiraten.

Die Entscheidung des Gerichts fällt am 27. Mai 2021. Brautkleid, Saal, Catering… Das Paar hat alles für den großen Tag vorbereitet. Doch seit fast einem Jahr beharrt der Bürgermeister der Gemeinde Montgiscard, in der die Braut aufgewachsen ist, auf seiner Position und ist gegen die Verbindung der beiden. Auch eine Aufforderung des Generalstaatsanwalts hat den störrischen Bürgermeister nicht umstimmen können. „Man hat das Gefühl, in Montgiscard einem Sheriff gegenüberzustehen.“ Laetitia und Bassem verstehen dieses Theater nicht. „Wir warten darauf, dass wir endlichen heiraten können“, bitten sie.

Ihre Anwältin erwägt nun, den Bürgermeister wegen Diskriminierung zu verklagen und eine einstweilige Verfügung zu erwirken, damit die Hochzeit nun endlich stattfinden kann.

Laurent Forest, der Bürgermeister von Montgiscard, wollte sich nicht zu der Angelegenheit äußern. Er erklärte lediglich, dass er mit der Staatsanwaltschaft im Gespräch sei.


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