Ein beunruhigender Fall erschüttert die Stadt Lure (Haute-Saône): Ein 17-jähriger Schüler wurde am 10. März festgenommen, nachdem er mit einem langen Messer gesichtet worden war. Nur drei Tage später ordnete ein Richter seine Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf terroristische Aktivitäten an.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Jugendliche Anschläge auf jüdische und christliche Ziele oder sogar auf diplomatische Einrichtungen plante. Die Beweise dafür fanden sie in verschlüsselten Online-Chats, die derzeit ausgewertet werden.
Zwei Jahre lang unter Beobachtung des Geheimdienstes
Was diesen Fall noch erschreckender macht: Die Behörden hatten den Jugendlichen bereits seit 2022 im Visier.
Seine Mitschüler beschreiben ihn als unauffällig, doch es gibt Hinweise, dass er schon früher verstörendes Verhalten zeigte. Ein besonders schockierender Vorfall soll sich während seiner Schulzeit im Collège ereignet haben: Er soll seiner Klasse ein Enthauptungsvideo gezeigt haben. Diese Information wurde inzwischen vom Bürgermeister von Lure, Éric Houlley, bestätigt.
Verteidigung: „Er wollte sich das Leben nehmen“
Die Anwältin des Jugendlichen weist die Terrorvorwürfe zurück. Ihr Mandant habe keinen Anschlag geplant, sondern sei psychisch instabil und habe lediglich Suizidabsichten gehabt.
Doch angesichts der belastenden Funde wird dieser Fall von den Ermittlern äußerst ernst genommen.
Ein Fall, der viele Fragen aufwirft
Wie konnte ein Jugendlicher, der unter Geheimdienstbeobachtung stand, bis zu diesem Punkt gelangen? Und hätte eine frühere Intervention möglicherweise Schlimmeres verhindern können?
Die Ermittlungen laufen – doch eines ist sicher: Dieser Vorfall wird in Frankreich noch lange für Diskussionen sorgen.
Von C. Hatty
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