Tag & Nacht




Der 12. September hat einiges zu bieten – von antiken Schlachten bis hin zu großen kulturellen und wissenschaftlichen Entdeckungen. Ein Datum, das immer wieder Wendepunkte markierte und uns zeigt, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verflochten sind.


Ein Blick in die Ferne: Weltweite Ereignisse

Im Jahr 490 v. Chr. fand die berühmte Schlacht von Marathon statt. Die Athener, unterstützt von einigen Verbündeten, schlugen das mächtige persische Heer zurück. Dieser Sieg ist mehr als ein Kapitel antiker Kriegsgeschichte – er steht sinnbildlich für den Widerstand kleiner Staaten gegen große Reiche. Ohne diesen Erfolg hätte sich die griechische Kultur womöglich ganz anders entwickelt, und damit auch die Grundlagen Europas.

Springen wir viele Jahrhunderte weiter. Am 12. September 1958 präsentierte Jack Kilby bei Texas Instruments den ersten funktionsfähigen integrierten Schaltkreis. Das klingt technisch, war aber ein Knall in der Welt der Elektronik – ohne dieses Bauteil gäbe es weder Smartphones noch Laptops, wahrscheinlich nicht einmal diese Zeilen hier auf deinem Bildschirm.

Auch in der Politik war der 12. September prägend. 1962 hielt US-Präsident John F. Kennedy seine legendäre „We choose to go to the Moon“-Rede. Sie war voller Pathos, aber eben auch voller Ehrgeiz. Sie gab den Startschuss für ein Wettrennen ins All, das nicht nur den ersten Menschen auf dem Mond hervorbrachte, sondern bis heute den Ton in Raumfahrt und Forschung angibt. Wer hätte gedacht, dass ein Datum so direkt mit der Idee der Mondlandung verknüpft ist?

Ein weiterer Umsturz ereignete sich am 12. September 1974, als in Äthiopien der Kaiser Haile Selassie gestürzt wurde. Mit ihm endete eine jahrhundertealte Monarchie, und das Land geriet in Jahrzehnte der Instabilität – mit Folgen, die bis heute spürbar sind.

Und dann, ein Stück Hoffnung: 1992 startete Mae Jemison als erste afroamerikanische Frau ins All. Ein Meilenstein, der bis heute als Symbol dafür gilt, dass Raumfahrt keine elitäre Domäne weniger bleiben darf.

Zuletzt ein Moment der Wissenschaftsgeschichte: Am 12. September 2013 bestätigte die NASA, dass die Raumsonde Voyager 1 den interstellaren Raum erreicht hat. Ein kleiner silberner Botschafter, der nun fernab der Sonne weiterfliegt – fast schon poetisch.


Frankreich am 12. September

Frankreich hat an diesem Tag einige ganz eigene Meilensteine erlebt.

1494 wurde in Cognac Franz I. geboren. Er sollte als König von Frankreich nicht nur ein mächtiger Herrscher sein, sondern auch ein Förderer der Renaissance. Unter seiner Ägide blühte die Kunst, und er holte Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci an seinen Hof. Frankreich entwickelte sich in dieser Zeit zu einer kulturellen Lokomotive Europas.

1764 starb Jean-Philippe Rameau, einer der großen Komponisten und Theoretiker des Barock. Seine Musik war voller Dramatik und Energie, seine Harmonielehre legte Grundlagen, die Musiker bis heute prägen. Man könnte sagen: Er war ein bisschen der „Tech-Innovator“ seiner Zeit – nur eben in Noten statt in Schaltkreisen.

Und dann gibt es da noch das Jahr 1940, als vier Jugendliche in der Dordogne eine Entdeckung machten, die die Kunstgeschichte revolutionierte: die Höhlen von Lascaux. Mit ihren 17.000 Jahre alten Malereien zeigten sie, dass der Drang, die Welt in Bildern festzuhalten, tief in der Menschheitsgeschichte verankert ist. Wenn man sich die grazilen Linien der Pferde und Stiere anschaut, spürt man beinahe, wie ein unsichtbares Band uns mit den Menschen von damals verbindet.


Warum dieser Tag wichtig bleibt

Der 12. September wirkt auf den ersten Blick wie irgendein Datum. Doch je tiefer man eintaucht, desto klarer wird: Hier verdichten sich Geschichten. Ob im antiken Griechenland, im höfischen Frankreich, in der Technik des 20. Jahrhunderts oder in der unendlichen Weite des Alls – dieser Tag zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Die großen Linien sind dabei erstaunlich zeitlos: Der Wille zur Freiheit (Marathon), die Sehnsucht nach Erkenntnis (Lascaux), die Lust an kultureller Blüte (Franz I., Rameau), die technische Revolution (Kilby, Voyager) und der Mut, Grenzen zu überschreiten (Kennedy, Jemison).

Was bedeutet das für uns heute? Vielleicht, dass Fortschritt und Wandel selten zufällig geschehen. Sie entstehen, wenn Menschen wagen, gegen Widerstände anzutreten, sei es auf einem Schlachtfeld, in einem Labor oder in einem Hörsaal voller Studenten.

Und Hand aufs Herz: Wer von uns schaut nicht manchmal in den Himmel und fragt sich, was wohl noch alles kommt?

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