Am 13. Oktober blickt man auf eine Reihe bedeutender Ereignisse zurück, die global und in Frankreich wichtige historische Weichen stellten. Ob politische Umbrüche, Entdeckungen oder gesellschaftliche Entwicklungen – dieser Tag hat seine Spuren hinterlassen. Tauchen wir ein in eine Zeitreise durch die Jahrhunderte.
1307: Die Verhaftung der Tempelritter in Frankreich
Ein Ereignis, das bis heute in die Legenden und Mythen der europäischen Geschichte eingegangen ist, geschah am 13. Oktober 1307. Der französische König Philipp IV., auch bekannt als Philipp der Schöne, ordnete die Verhaftung aller Tempelritter in Frankreich an. Die Tempelritter, ein einflussreicher und wohlhabender Orden von Rittern, hatten ihren Ursprung in den Kreuzzügen und spielten eine zentrale Rolle im christlichen Europa. Doch ihre Macht und ihr Reichtum machten sie zu einem Ziel für den König, der hohe Schulden bei ihnen hatte.
An diesem Freitag, der später den Mythos des „Unglückstags“ rund um den 13. Oktober nährte, wurden unzählige Tempelritter festgenommen, gefoltert und zu Geständnissen gezwungen. Der Orden wurde schließlich aufgelöst, und sein Großmeister, Jacques de Molay, 1314 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Viele vermuten, dass der Freitag, der 13., seinen schlechten Ruf aus diesem Ereignis bezieht – ob das so stimmt, sei mal dahingestellt. Sicher ist aber, dass diese Tat das Ende eines der mächtigsten christlichen Ritterorden besiegelte.
1775: Gründung der US Navy – Die Geburt einer Seemacht
Am 13. Oktober 1775 legte der Kontinentalkongress der USA den Grundstein für eine Institution, die noch heute als eine der mächtigsten Militärstreitkräfte der Welt gilt: die United States Navy. Der Beschluss, zwei bewaffnete Schiffe auszurüsten, um gegen britische Versorgungsschiffe vorzugehen, wurde in den Wirren des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gefasst. Damals konnte niemand ahnen, dass sich aus diesen bescheidenen Anfängen eine der modernsten und einflussreichsten Seemächte der Welt entwickeln würde. Heute ist der 13. Oktober in den USA als „Navy Day“ bekannt und erinnert an die lange Tradition und die Rolle der Marine in der Geschichte des Landes.
1815: Napoleon wird auf St. Helena verbannt
Nach seiner endgültigen Niederlage bei der Schlacht von Waterloo im Juni 1815 war Napoléon Bonaparte auf der Flucht. Der ehemalige Kaiser von Frankreich, der einst ganz Europa in Aufruhr versetzt hatte, stellte sich schließlich den Briten, die entschieden, ihn auf die abgelegene Insel St. Helena im Südatlantik zu verbannen. Am 13. Oktober 1815 erreichte Napoléon St. Helena, wo er die letzten Jahre seines Lebens in Isolation verbrachte. Bis zu seinem Tod 1821 hatte er keinen Einfluss mehr auf das Weltgeschehen – ein erstaunlicher Fall für jemanden, der zuvor die Weltpolitik so stark geprägt hatte.
Doch die Legende um Napoléon lebte weiter. Viele seiner Reformen und Errungenschaften – von den rechtlichen Grundlagen des Code Napoléon bis hin zu militärischen Taktiken – prägen noch heute Teile Europas und darüber hinaus. Sein Exil auf St. Helena ist eine der bedeutendsten Episoden der französischen Geschichte und markiert das Ende einer Ära.
1884: Der Beginn des „Nullmeridians“ in Greenwich
Am 13. Oktober 1884 wurde im Rahmen einer internationalen Konferenz in Washington D.C. beschlossen, dass der Nullmeridian, der als Basis für die Bestimmung der geografischen Länge und damit für die Zeitmessung dient, durch Greenwich, einen Stadtteil Londons, verlaufen sollte. Dieser Entschluss mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch er hatte enorme Auswirkungen auf die globale Zeitordnung.
Bis dahin gab es verschiedene lokale Meridiane, was insbesondere die internationale Schifffahrt und die wachsende Kommunikation erschwerte. Mit der Entscheidung für Greenwich als Standardmeridian schuf man eine einheitliche Grundlage, auf der auch das heutige Zeitsystem basiert. Interessanterweise stand auch Frankreich zur Debatte, doch letztlich setzte sich Großbritannien durch – vielleicht auch dank seines weitreichenden Empires und der Bedeutung des Hafens von London.
1943: Italien erklärt Nazi-Deutschland den Krieg
Mitten im Zweiten Weltkrieg kam es am 13. Oktober 1943 zu einem dramatischen Kurswechsel: Italien, das bis dahin an der Seite der Achsenmächte kämpfte, erklärte Nazi-Deutschland den Krieg. Nachdem das faschistische Regime unter Benito Mussolini gestürzt war, stellte sich die neue italienische Regierung unter König Viktor Emanuel III. auf die Seite der Alliierten. Dieser Schritt hatte weitreichende Folgen für den Kriegsverlauf in Europa.
Die Achse Berlin-Rom, die Mussolini und Hitler einst gefeiert hatten, war endgültig gebrochen. Italien wurde zu einem weiteren Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Alliierten und den deutschen Truppen, die sich in Norditalien verschanzten. Diese Kriegserklärung markierte einen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg und trug zum endgültigen Zusammenbruch des faschistischen Regimes bei.
1972: Das Wunder der Anden – Ein Flugzeugabsturz und ein Überlebenskampf
Ein weiteres denkwürdiges Ereignis des 13. Oktober ereignete sich 1972, als ein Flugzeug der uruguayischen Luftwaffe mit 45 Menschen an Bord in den Anden abstürzte. Die Maschine, die ein Rugby-Team und dessen Freunde und Familien von Montevideo nach Chile bringen sollte, geriet in einen Schneesturm und prallte gegen einen Berg. Die Geschichte dieses Unglücks wurde später als „Wunder der Anden“ bekannt – allerdings weniger wegen des Absturzes selbst, sondern wegen des unglaublichen Überlebenskampfes der Passagiere.
Von den 45 Menschen an Bord überlebten 16 den Absturz und die folgenden Wochen, indem sie sich von den verstorbenen Passagieren ernährten. Nach 72 Tagen in der Kälte und Isolation der Anden konnten die letzten Überlebenden schließlich gerettet werden. Diese dramatische Geschichte des Überlebens und der menschlichen Willenskraft erregte weltweit Aufsehen und wurde später in Büchern und Filmen aufgearbeitet.
Ein Tag, der Geschichte schrieb
Wie man sieht, hat der 13. Oktober in der Weltgeschichte seine Spuren hinterlassen. Ob es die dramatische Verhaftung der Tempelritter im mittelalterlichen Frankreich, die Geburt der US-Navy oder der tragische Flugzeugabsturz in den Anden ist – dieser Tag birgt Ereignisse, die die Welt in vielerlei Hinsicht verändert haben. Man könnte sagen, dass der 13. Oktober ein Tag der Extreme ist, an dem Heldentum, Verrat und tragische Wendungen der Geschichte aufeinandertreffen.
Worüber sollten wir uns als Nächstes Gedanken machen? Vielleicht darüber, dass jeder Tag – egal wie unauffällig er im Kalender wirkt – tief in das Geflecht der Geschichte eingewoben ist.
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