Der 30. November ist ein Datum, das in der Weltgeschichte mehrfach von Bedeutung war. Von politischen Umwälzungen über militärische Auseinandersetzungen bis hin zu kulturellen Meilensteinen – dieser Tag hat zahlreiche Ereignisse hervorgebracht, die die Entwicklung verschiedener Nationen und Disziplinen geprägt haben.
1807: Französische Truppen besetzen Lissabon
Am 30. November 1807, während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel, besetzten französische Truppen unter General Andoche Junot die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Dies war eine Folge des mit Spanien geschlossenen Vertrages von Fontainebleau, der die Aufteilung Portugals zwischen Frankreich und Spanien vorsah.
Die Besetzung Lissabons markierte einen entscheidenden Moment in den Napoleonischen Kriegen und führte zur Flucht der portugiesischen Königsfamilie nach Brasilien. Diese Ereignisse hatten weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Europas und trugen zur Entstehung des portugiesischen Königreichs in Brasilien bei.
1838: Mexiko erklärt Frankreich den Krieg
Im sogenannten „Kuchenkrieg“ erklärte Mexiko am 30. November 1838 Frankreich den Krieg, nachdem die französische Flotte Veracruz angegriffen hatte. Der Konflikt entstand aus Forderungen Frankreichs nach Entschädigungen für Verluste französischer Staatsbürger während der mexikanischen Unruhen.
Dieser Krieg führte zur Besetzung von Veracruz durch französische Truppen und endete mit dem Vertrag von Veracruz im März 1839, in dem Mexiko sich zur Zahlung von Entschädigungen verpflichtete. Der „Kuchenkrieg“ ist ein Beispiel für die Spannungen zwischen europäischen Mächten und lateinamerikanischen Staaten im 19. Jahrhundert.
1853: Seeschlacht bei Sinope
Am 30. November 1853, während des Krimkrieges, vernichtete die russische Schwarzmeerflotte unter Vizeadmiral Pawel Stepanowitsch Nachimow die osmanische Flotte in der Seeschlacht bei Sinope. Dieses Ereignis führte dazu, dass Großbritannien und Frankreich wenige Monate später in den Krieg eintraten, um das Osmanische Reich zu unterstützen.
Die Schlacht bei Sinope gilt als eine der letzten großen Seeschlachten mit Segelschiffen und markierte den Beginn des Krimkrieges, der bis 1856 andauerte und die geopolitische Landschaft Europas nachhaltig veränderte.
1870: Schlacht bei Villiers
Während des Deutsch-Französischen Krieges endete am 30. November 1870 ein Ausfall aus dem eingeschlossenen Paris mit der Zurückschlagung der französischen Mobilgarden durch württembergische und sächsische Truppen in der Schlacht bei Villiers.
Diese Schlacht war Teil der Belagerung von Paris und trug zur endgültigen Niederlage Frankreichs im Krieg bei, die zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs und zur Ausrufung der Dritten Französischen Republik führte.
1918: Akt von Tilsit
Am 30. November 1918 forderten etwa zwei Dutzend Lietuvininkai im Akt von Tilsit die Abtrennung Kleinlitauens von Preußen und die Angliederung an Litauen. Dieser Akt bildete später die Grundlage für die Besetzung des Memellandes durch Litauen.
Die Ereignisse um den Akt von Tilsit spiegeln die nationalen Bestrebungen in Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg wider und führten zu territorialen Veränderungen, die die Region nachhaltig prägten.
1930: Wahlerfolg der NSDAP in Bremen
Bei den Bremer Bürgerschaftswahlen am 30. November 1930 errang die NSDAP einen großen Wahlerfolg und erhielt 32 der insgesamt 120 Sitze, womit sie hinter der SPD zur zweitstärksten Fraktion wurde.
Dieser Erfolg spiegelte den Aufstieg der NSDAP in der Weimarer Republik wider und war ein Vorbote für die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wenige Jahre später.
1958: Wahlen zur ersten Nationalversammlung der V. Republik Frankreichs
Am 30. November 1958 fanden die Wahlen zur ersten Nationalversammlung der V. Republik Frankreichs statt. Die von Ministerpräsident Charles de Gaulle gegründete Union für die neue Republik (UNR) erhielt 188 der 465 Mandate und wurde damit stärkste Fraktion im Parlament.
Diese Wahlen markierten den Beginn der V. Republik und festigten de Gaulles Position als führender Politiker Frankreichs, der das Land in den folgenden Jahren maßgeblich prägte.
1999: CDU-Spendenaffäre
Am 30. November 1999 räumte der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl in Berlin die Existenz von sogenannten Schwarzen Konten ein, auf denen Spendengelder getrennt von der offiziellen Parteikasse der CDU verwaltet wurden.
Diese Enthüllung führte zur CDU-Spendenaffäre, die die deutsche Politik erschütterte und zu erheblichen Veränderungen in der Parteienfinanzierung und Transparenz führte.
Fazit
Der 30. November ist ein Datum, das durch eine Vielzahl bedeutender Ereignisse in verschiedenen Bereichen der Geschichte geprägt ist. Von militärischen Auseinandersetzungen über politische Wendepunkte bis hin zu kulturellen Meilensteinen – dieser Tag spiegelt die Vielfalt und Dynamik der menschlichen Geschichte wider.
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