Tag & Nacht

Fünf Tage lang werden Tausende von Menschen über die Zukunft der Meere nachdenken, um Lösungen für die Überfischung, die Plastikverschmutzung oder die Versauerung der Meere zu finden.

Die UNO will so versuchen, Lösungen für die Probleme der Ozeane zu finden. Tausende von Politikern, Experten und Umweltschützern sind auf Einladung der Vereinten Nationen ab Montag, dem 27. Juni, für fünf Tage zu einer Konferenz in Lissabon (Portugal) zusammengekommen. „Wir stehen derzeit vor dem, was ich einen Notstand der Ozeane nennen würde“, sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres.

Die Meere, die mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche bedecken, erzeugen die Hälfte des Sauerstoffs, den wir einatmen, und sind eine lebenswichtige Proteinquelle für das tägliche Leben von Milliarden von Menschen.

Der Ozean spielt darüber hinaus eine regulierende Rolle, indem er die Auswirkungen des Klimawandels abmildert. Da er jedoch etwa ein Viertel der CO2-Verschmutzung absorbiert, obwohl die Emissionen in den letzten sechzig Jahren um 50% gestiegen sind, ist der Ozean saurer geworden. Das destabilisiert die aquatischen Nahrungsketten und verringert die Fähigkeit der Weltmeere, immer mehr Kohlendioxid zu binden. Da der Ozean mehr als 90% des durch die globale Erwärmung verursachten Wärmeüberschusses aufnimmt, leidet er auch unter mächtigen Meereshitzewellen, die wertvolle Korallenriffe zerstören.

Eines der vielen Themen, die auf der Konferenz angesprochen werden, ist die Plastikverschmutzung. Laut einem aktuellen Bericht der OECD wird sich die Verschmutzung bis 2060 auf eine Milliarde Tonnen pro Jahr verdreifachen. Schon jetzt sterben jedes Jahr eine Million Vögel und über 100.000 Meeressäuger an Mikroplastik. Auch die Überfischung gibt Anlass zur Sorge: „Mindestens ein Drittel der wilden Fischbestände wird zu stark befischt und weniger als 10% des Ozeans sind geschützt“, kommentiert Kathryn Mathews, wissenschaftliche Leiterin der amerikanischen NGO Oceana.

Die Debatte wird sich auch um ein mögliches Moratorium drehen, um den Meeresboden vor dem Bergbau auf der Suche nach seltenen Metallen zu schützen, die für die Herstellung von Batterien für die florierende Elektrofahrzeugbranche benötigt werden. Eine Koalition aus fast 100 Ländern befürwortet die Einrichtung von Schutzzonen, die 30% der Ozeane und Landflächen der Erde abdecken sollen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!